Filmplakat New Police Story

7/10

"Vergessen sie die Vergangenheit und glauben sie an die Zukunft." — New Police Story, 2004

New Police Story

Besprechung

Senior Inspektor Chan Kwok-Wing (Jackie Chan) ist in der Hongkonger Polizei eine Art Legende. Doch vor einem Jahr wurde er gebrochen. Seitdem ist er nicht nur beurlaubt, sondern hängt auch dem Alkohol nach. Damals hat eine fünfköpfige Bande eine Bank ausgeraubt und währenddessen die Polizei gerufen. Was folgte war ein Massaker an der Polizei von Hongkong. Chan war sich absolut sicher, die Bande innerhalb von drei Stunden zu fassen. Er hatte einen anonymen Tipp erhalten. Doch Chan und seine neun Kollegen sind in eine Falle gelaufen. Die Banditen haben mit brutalster Gewalt das Team von Chan ausgelöscht.

Der Schmerz über den Verlust seiner Teamkollegen grämt Chan so sehr, dass er sogar die Beziehung zu seiner Freundin Sun Ho Yee (Charlie Yeung) aufgegeben hat. Dabei wollten die beiden heiraten. Unter den Opfern von vor einem Jahr war jedoch auch sein zukünftiger Schwager Kwong (Ken Lo). Chan hat jeden Willen zu leben aufgegeben.

Eines Tages steht Frank Cheng Siu-fung (Nicholas Tse) bei Chan in der Wohnung. Der junge Mann ist voller Elan und Witz. Er stellt sich als Chans neuer Partner vor. Die Band hat wieder zugeschlagen. Die Täter scheinen nicht an Geld interessiert zu sein, so Frank. Sie machen stattdessen aus den Überfällen Online-Computerspiele, um so die Arbeit der Polizisten noch mehr zu verhöhnen. Frank braucht viel Überzeugungsarbeit, aber schließlich wird in Frank doch wieder der Schützer von Recht und Ordnung geweckt.

Meinung von

Nach dem erfolgreichen Rezept der Police Story-Reihe schlüpft Jackei Chan zum vierten Mal in die Rolle des Hongkonger Polizisten. Allerdings spielt er nicht mehr Chan Ka Kui aus den ersten drei Filmen. New Police Story hat also nichts mit den Vorgängern zu tun.

Ein Film ist bekanntlich nur so gut wie sein Bösewicht. Hier haben wir gleich fünf davon, wobei der Kopf der Bande, Joe Kwan (Daniel Wu), heraussticht. Die Bande ist völlig durchgeknallt. Sie steigen auf extrem gefährliche Art und Weise in die erste Bank ein. Sie lassen die Polizei rufen, als der Einbruch noch im vollen Gange ist. Sie warten auf die Polizei und metzeln diese nieder. Am Ende werden Punkte pro Polizisten-Kill vergeben. Joe führt natürlich. Er ist nicht nur der Anführer der Bande, er hat auch den größten Zorn gegen die Polizei. Den lebt er in den Taten aus.

Die Falle, in die Chan und seine Männer laufen, ist ausgeklügelt, hinterhältig und am Ende auch skrupellos brutal. Da hängen die verbliebenen Kollegen an der Decke und Chan wird zu Spielen herausgefordert. Dabei geht es um die Leben seiner Männer. Die Gegner sind also schon mal gut.

Was an New Police Story jedoch stört, das ist die Nebenhandlung. Natürlich ist Chan am Boden zerstört. Er ertränkt seinen Kummer in Alkohol. Seine Freundin trennt sich von ihm. Alles völlig verständliche Handlungen – allerdings wird im Film sehr viel Zeit auf diesen emotionalen Teil verwendet. Von den etwas über zwei Stunden hätte man bestimmt eine halbe Stunde streichen können. Das war echt teils hart. Hart langweilig.

Wie immer bei einem Jackie Chan-Film gibt es tolle Stunts zu sehen. Mit Nicholas Tse hat man sich einen charismatischen, energiegeladenen Nachwuchs-Cop reingeholt, der auch so manchen waghalsigen Stunt hinlegt. Es wird schnell klar, dass Frank nicht wirklich der ist, der er vorzugeben scheint. Das ist in Ordnung. Das Geheimnis um Joe und Co. ist ein netter Twist und wird sehr anschaulich erklärt. Man kann durchaus verstehen, warum Joe so einen Hass auf die Polizei hat. Into the Badlands-Star Wu stand im selben Jahr mit Jackie Chan in der mauen Neuverfilmung von In 80 Tagen um die Welt vor der Kamera.

Wenn man also die gesamte Gefühlsduselei rausnimmt, ist New Police Story gute Action-Unterhaltung mit einer soliden Story. Kann man sich also anschauen. Jackie Chan-Fans werden es eh schon gemacht haben. Ich bin mal gnädig, was die Moviejunkies-Punkte anbelangt und rechne die ganze Gefühlskacke nicht negativ an.