Filmplakat Mystic River

5/10

"Ein Schreck? Als ob ich 'n Glas Milch trinken musste!" — Mystic River, 2003

Mystic River

Besprechung

Drei Jungs, drei Freunde. Schauort ist Boston. Einer der drei Jungs wird entführt, kann jedoch entkommen. Zeitsprung. Gut 25 Jahre später kreuzen sich die Wege dieser drei Jungs wieder. Jimmy Markum (Sean Penn) hat einen kleinen Laden, eine Frau und bezaubernde Töchter. Dave Boyle (Tim Robbins) ist ebenfalls verheiratet, hat einen Jungen und immer noch an seiner Entführung von damals zu knabbern. Schließlich ist da noch Sean Devine (Kevin Bacon), der bei der Polizei ist und von seiner Frau vor einiger Zeit verlassen wurde.

Eines Abends hockt Dave in ’ner Kneipe und sieht die 19-jährige Tochter von Jimmy zusammen mit Freundinnen ausgelassen auf dem Tresen tanzen. Stunden später kommt Dave mit blutverschmierten Händen bei seiner Frau an und erzählt ihr eine wirre Geschichte, er wurde überfallen und habe vermutlich den Angreifer getötet. Am nächsten Tag findet man Jimmys Tochter tot, erschlagen. Sean nimmt zusammen mit seinem Kollegen Whitey Powers (Laurence Fishburne) die Ermittlungen auf.

Während Sean den Tathergang rekonstruiert um den Killer zu finden, sieht sein Partner Whitey diverse Hinweise dafür, dass Dave der Täter ist. Jimmy, völlig fertig nach dem gewaltsamen Tod seiner Tochter, nimmt mit einem zwielichtigen Bruder-Paar die Ermittlungen in die eigene Hand. Er sinnt nur noch auf Rache …

Meinung von

Ein sehr, sehr ruhiger Film. Mystic River ist eine Mische aus Krimi und ganz viel Sozialdrama. Clint Eastwood nimmt sich sehr viel Zeit, die einzelnen Charaktere zu zeichnen. Dabei werden nicht nur die drei Hauptpersonen, sondern auch diverse Nebenpersonen ausführlich vorgestellt. Gezeigt werden viele Emotionen und viel Schmerz. Dabei spielen Sean Penn als verzweifelter, rachsüchtiger Vater, Tim Robbins als psychisch gebrochener und depressiver Mann sowie Kevin Bacon als Cop, der immer noch an das Gute im Menschen (und vor allem seiner Frau) glaubt, ihre Rollen alle sehr gut! Keine Frage. Der Film ist so einer, nach dessen Konsum man sich ruhig noch einmal in eine Kneipe setzen kann und etwas (z.B. über das Ende) reden kann.

Dennoch hätte man den Streifen meiner Meinung nach gerne etwas schneller gestalten können. Es mag vielleicht daran gelegen haben, dass ich in der Nacht zuvor nicht gerade sehr viel Schlaf gefunden hatte, aber so oder so: Ich bin im Kino eingeschlafen. *schäm* Das ist mir das erste und letzte Mal in einer Schulaufführung von Der Richter und sein Henker im Magazin geschehen. Damals war es allerdings auch berechtigt ...

Wegen der mir fehlenden Minuten kann ich nicht ganz objektiv sein, was die Bewertung des Films anbelangt. Deshalb die "neutralen" fünf Punkte. Sorry. Aber vielleicht sagt ja die Tatsache über den Film etwas aus, dass, als ich mein Fahrrad wieder aufschloss, an mir ein Typ vorbeiging, der meinte, er sei während des Films eingeschlafen. Und einer der Gören hinter uns meinte nach dem Film zu seinen Kumpels, es wäre ein "Columbo für Arme".

Kurz gesagt: Schauspielerisch gar keine Frage Top-Leistungen von den drei Hauptdarstellern. Aber Mr. Eastwood war mir etwas zu ruhig in der Umsetzung des Stoffes. Die 137 Minuten hätten nicht sein müssen. (Zumal sie mir länger vorkamen.)

Zudem wurde ich erneut in meiner Meinung über das Holi bestätigt. Nur hier erlebe ich es, dass Leute an Stellen des Films lachen, die echt null lustig sind. Seltsames Völkchen dort ...