Ich kenne noch die Geschichten meiner Eltern. Zu ihren Zeiten gab es in Hamburg an jeder Ecke ein kleines Kino. Das ist heute schon lange nicht mehr so. Es werden immer weniger Lichtspielhäuser. Vor einiger Zeit war es dann für das Passage soweit: der letzte Vorhang im im Jugendstil gehaltenen Kino fiel.
Zum Glück fand sich ein neuer Investor — fern der Ketten-Politik. Der neue Inhaber hat alles rausgerissen und neu gemacht, dabei allerdings auf den alten Flair nicht verzichtet. Das Kino in Hamburgs Mönckebergstraße hat immer noch einen salonartigen Eingangsbereich mit Bar und einer breiten Treppe, die zu den kleinen Sälen führt. Im Erdgeschoss befindet sich der wunderschön renovierte Saal 1. Man hat enorme Beinfreiheit, die breiten Sitze mit Getränkehalter lassen sich etwas nach hinten verstellen (eigentlich neigt sich die Rückenlehne automatisch nach hinten) – das ist Sitzkomfort vom Feinsten.
Das Kino verfügt über digitale Projektoren, die ein kristallklares Bild liefern. Das Programm ist abseits vom Mainstream. Das Publikum eher jenseits der 30 und ruhig. Die Stammgäste schätzen das Passage als Ruheoase nach der Arbeit. Hoffentlich bleibt es noch lange erhalten mit seinem „Charme von damals“. Das Publikum ist eher gesetzt, die Filme kein Mainstream.
Auch wenn die Welt diesen Mist namens 3D nicht braucht, die Mafia der Filmproduktionsfirmen setzt jedem Kinobetreiber die Pistole auf die Brust. So hat auch das kleine, edle Passage einen 3D-Projektor … *seufz*
Nachdem das Streit’s schließen musste, brauchte die englisch-sprachige Sneak-Gemeinde eine neue Bleibe. Immer am Montag gibt es die Sneak nun im Passage.
Mönckebergstraße 17
20095 Hamburg
Das Passage ist nicht nur ein schönes Kino, ihre Preisübersicht ist sehr sauber und gut gepflegt. Manche Großkinos haben ja gefühlt tausend unterschiedliche Preiskategorien. Das ist hier schlichter gehalten. Danke dafür!