Filmplakat Keepers

7/10

"Wir müssen zusammenhalten. Gott hilft uns nicht." — Keepers, 2018

Keepers

Besprechung

James Ducat (Gerard Butler) bekommt die Chance für sechs Wochen auf den Flannan Isles zusammenfit zwei anderen Männern den Leuchtturm zu betreiben. Thomas Marshall (Peter Mullan) macht den Job schon seit 25 Jahren und ist der Chef der kleinen Truppe. Außerdem ist noch der junge Donald McArthur (Connor Swindells) mit dabei. Die drei Männer schippern raus zu ihrem nächsten Job, lösen drei andere Wächter ab und richten sich ein.

Die Arbeit ist im Grunde eine sehr ruhige und geregelte Beschäftigung. Diese Ruhe wird aber unterbrochen, als eines Abends ein mächtige Sturm über die Insel fegt und Donald am nächsten Morgen einen Mann samt Boot in einer Felsspalte findet. Der Mann greift Donald an und der muss den Angreifer in Notwehr erschlagen. In dem Boot findet die drei Männer eine große Kiste.

Donald ist völlig am Boden zerstört. Er hat einem Mann das Leben genommen. Da nützt es auch nichts, dass seine Kollegen ihm versichern, dass er nicht hat anders handeln können.

Thomas macht die Truhe heimlich auf und entdeckt, dass in der Kiste Goldbarren sind. Er schließt die Truhe und verbietet seinen Kollegen diese aufzumachen. Sie halten sich nicht daran und sind hoch erfreut. Endlich sind sie reich. Thomas, der diesen Vorfall lieber nicht mitgemacht hätte, schmiedet einen Plan. Das Gold wird gerecht aufgeteilt, aber die Männer müssen sich für einen langen Zeitraum ruhig verhalten. Der Tote muss weg.

Plötzlich kommen zwei Männer zur Insel – auf der Suche nach einem Kameraden, der in einem Boot davongefahren ist …

Meinung von

Den Film wollte ich auf dem Fantasy Filmfest gesehen haben. Aber zum einen lief er kurz vor 23h – was mir echt zu spät ist – und im Trailer hatten die Schauspieler alle einen wahnsinnig dicken, schottischen Akzent. Das wollte ich mir nicht antun. Schon gar nicht zu so später Stunde.

Hätte ich Keepers tatsächlich zu der Zeit im Kino gesehen, ich wäre gnadenlos eingeschlafen. Der Film orientiert sich an einer wahren Begebenheit. Im Jahre 1900 verschwanden tatsächlich drei Leuchtturmwärter von Flannan Isles. Der Film nimmt dieses Mysterium zum Anlass, über die Gründe des Verschwindens zu spekulieren.

Keepers ist sehr langsam. Weite Strecken über passiert nichts. Das Leben als Leuchtturmwärter ist anscheinend langweilig und ruhig. Es sei denn, ein Unbekannter wird angeschwemmt und greift einen aus den eigenen Reihen an.

Das Gold aus der Kiste spielt eine Rolle. Es ist nicht die Gier, die geweckt wird. Klar, die Männer haben alle Geldsorgen und dieser Goldsegen kommt wie gerufen. Aber Thomas gibt strickte Anweisungen, wie die Männer das Gold behalten können, ohne dass es auffällt und somit Ärger verursacht. Wenn er das Gold als Erster findet, will er, dass einfach verschwindet. Nicht, weil er es für sich selber einstecken wollte. Er weiß einfach, dass es Probleme aufwerfen wird und er möchte nur in Ruhe in Pension gehen.

Interessant an dem Film ist, dass Gerard Butler als die Hauptfigur gehandelt wird, tatsächlich ist aber Peter Mullans Charakter derjenige, der die Geschichte vorantreibt.

Also das Gold ist nicht der Punkt, wieso die Männer verschwanden. Es ist die Tatsache, dass das Team Menschen umgebracht hat. James rutscht dadurch in eine tiefe Dunkelheit. Das Gewissen der Männer nagt an ihnen so schwer, dass sie verrückt werden. Um zu diesem doch originellen Teil zu gelangen, müssen wir jedoch lange warten. Für meinen Geschmack viel zu lange.

Keepers, der im Original auch zunächst so hieß, dann aber umbenannt wurde in The Vanishing, versucht einen Grund für das Verschwinden der Männer zu finden. Am Ende ist eine dramatische Geschichte dabei herausgekommen, die mir zu ruhig war. Zwar wird am Ende auf die dunklen Abgründe der Männer eingegangen, der Weg dahin ist allerdings zu beschwerlich.

Der Film kam bei uns nie in die Kinos, sondern ging direkt auf DVD raus.