Filmplakat Jackie Brown

7/10

"Eine halbe Million Dollar wird grundsätzlich immer vermisst." — Jackie Brown, 1997

Jackie Brown

Besprechung

Sie ist 44 Jahre alt, vorbestraft und sie arbeitet bei der miesesten Airline Mexicos. Jackie Brown (Pam Grier) hat außerdem ein Problem. Die Polizisten Mark Dargus (Michael Bowen) und Ray Nicolette (Michael Keaton) fangen sie am Flughafen ab. In ihrer Tasche hat Jackie Schwarzgeld. Dafür könnte man sie schon einbuchten. Doch Nicolette, der vom ATF ist, ist eigentlich hinter Jackies „Freund“ Ordell Robbie (Samuel L. Jackson) her. Ordell macht neuerdings „in Waffen“.

Ordell heuert den Kautionsagenten Max Cherry (Robert Forster) an, um Jackie aus der Untersuchungshaft zu holen — und um zu sehen, ob Jackie gesungen hat.

Max verliebt sich in Jackie. Die beiden wollen Ordell um eine halbe Million Dollar erleichtern, die Ordell in Mexiko hat. Gleichzeitig müssen sie die Cops austricksen.

Meinung von

Bin ja kein Freund von Tarantino-Filmen. Kann den Hype immer nicht verstehen. Aber Jackie Brown ist der einzige Streifen von ihm, den ich mag. Vielleicht liegt's daran, dass der Film ausnahmsweise mal eine Handlung hat. Und keine ewig langen, nichts sagenden, den Film kein Stück voranbringenden Dialoge. Das fehlt bei Jackie Brown. Zum Glück.

Ich mag Pam Grier als gealterte Schauspielerin. Ihre Top-Zeit in den 70ern habe ich natürlich nicht mitbekommen. Aber wenn so eine Akteurin dann im fortgeschrittenen Alter noch mal eine Chance bekommt — finde ich klasse. Ebenso Robert Forster. Auch der Mann hatte wohl in den 70ern seine beste Zeit und wurde dann von Tarantino wieder ausgegraben.

Außerdem haben wir noch Samuel L. Jackson, der den schmierigen, skrupellosen Möchtegern-Gangster klasse mimt. Robert De Niro spielt seinen Part auch ganz passabel. Ist aber nur eine kleine Nebenrolle, wo er nicht viel machen musste. Bridget Fonda ist die nervige "Fickmaus" Melanie. Mann, die kann nerven.

Ein "netter" Film mit einer guten Story, guten Schauspielern, keinen überflüssigen Dialogen, wie sie sonst für Tarantino so üblich sind, nicht zu viel Gewalt und einem tollen Soundtrack. Tarantino scheint ja eher in so einer 70er-Jahre-Schleife festzusitzen. Nicht umsonst macht er ständig Anspielungen auf diese Ära. Während er z.B. in Inglourious Basterds die 70er-Anleihen völlig idiotisch und komplett unpassend eingesetzt hat, ist der 70er-Soundtrack hier sehr passend. Immerhin sind Schauspieler am Werk, die aus der Zeit stammen.

Übrigens finde ich es lustig, dass die Figur von Michael Keaton, Ray Nicolette, auch in einem anderen Film auftaucht. Keaton hat eine absolute Mini-Rolle in Out of Sight, wo er den Freund von Jennifer Lopez spielt.