Filmplakat Immer Ärger mit Sergeant Bilko

6/10

"Riecht ihr das nicht? Hier ist irgendwo Geld!" — Immer Ärger mit Sergeant Bilko, 1996

Immer Ärger mit Sergeant Bilko

Besprechung

Der Mechaniker Wally Holbrook (Daryl Mitchell) kommt voller Elan und Freude zu seinem neuen Einsatzort. Er soll in Fort Baxtor in der Garage der Abteilung für Forschung und Entwicklung arbeiten. Der Colonel John T. Hall (Dan Aykroyd) bedauert ihn zu diesem Zug. Holbrook bekommt sofort mit, warum das so ist. Die Garage wird von Master Sergeant Ernest G. Bilko (Steve Martin) geführt. Der hat wenig Militär im Blut, dafür um so mehr Geldgier und Schlitzohrigkeit. Bilko ist nie um eine Ausrede verlegen und kann irgendwie alles zu Geld machen.

Kurz nach Holbrooks Ankunft, erscheint Major Colin Thorn (Phil Hartman) auf dem Stützpunkt. Der begutachtet den neuen „Hover-Tank„, einen Panzer der fliegen kann. Die Präsentation läuft mies, dem Stützpunkt droht die Schließung. Eben will Thorn abreisen, da lässt Hall den Namen Bilko fallen. Thorn und Bilko verbindet eine alte Feindschaft. Bilko war es, der für die Strafversetzung Thorns nach Grönland verantwortlich war.

Thorn macht fortan Bilko das Leben zur Hölle. Dabei nimmt der Major außerdem die Verlierer hart ran, die als Bilkos Truppe dient. Wie Bilko auch, hat diese Truppe schon lange kein bisschen Militär mehr gespielt.

Meinung von

In den 1950ern lief im US-Fernsehen die Serie The Phil Silvers Show, in der der namensgebende Silver die Rolle des Bilko spielte. 1996 grub man die Idee wieder aus. Comedy-Star Steve Martin war gar nicht mal die erste Wahl, macht seinen Job aber gewohnt gut. Sein Charakter ist leicht chaotisch, aufmüpfig, hält nichts von Rängen und ist nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Dabei steht er aber auch immer zu seiner Truppe, die ebenso für ihren Chef durchs Feuer gehen würden.

Immer Ärger mit Sergeant Bilko ist eine harmlose Komödie, die das Leben in der Armee als etwas Lustiges zeigt. Okay, nicht die gesamte Armee, sondern nur Sergeant Bilkos Abteilung. Wer hier arbeitet, der arbeitet nicht wirklich. Die Leute von Bilko können nicht exerzieren, auch das Reparieren von Wagen – ihre eigentliche Aufgabe – machen sie eher schlecht. Bei Bilko geht es um Wetten und Glücksspiel. Dazu hat er ein ausgeklügeltes, raffiniertes System entwickelt. Colonel Hall weiß zwar von den Vorkommnissen, aber schaut lieber woanders hin. Bilko ist zu gerissen und hat eine zu geschmeidige Zunge, als dass man ihn anklagen wollte.

Dann kommt Thorn. Zwischen dem Inspektor und Bilko herrscht eine alte Rivalität. Es ist klar, dass Thorn verlieren wird. Er ist ein ekliger Typ, verbissen, karrieregeil, steif. Was das angeht, ist Immer Ärger mit Sergeant Bilko einfach schwarz-weiß gestrickt. Macht nichts. Der Film plätschert dahin. Steve Martin ist in seinem Element und kann klamaukige Witze reißen, bis die Schwarte kracht. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet.

Auch wenn der Film lustig ist, fehlt ihm irgendwie noch die Seele. Ein Film wie zum Beispiel Solo für 2 ist da um Längen runder und besser. "Bilko" bleibt ein harmloser Spaß, den man sich reinziehen kann, wenn man sich mit leichter Kost unterhalten lassen und nicht viel nachdenken möchte.