Filmplakat Ghost Rider

5/10

"Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt. Sehr oft und sehr gern ..." — Ghost Rider, 2007

Ghost Rider

Besprechung

Johnny Blaze (Matt Long) und sein Vater Barton (Brett Cullen) sind Motorrad-Akrobaten auf einem Jahrmarkt. Barton hat Lungenkrebs. Eines Tages kommt ein dunkel gewandeter Mann (Peter Fonda) auf Johnny zu und bietet ihm an seinen Vater zu heilen. Gegen Bezahlung mit seiner Seele wird Johnnys Vater tatsächlich gerettet, doch kaum ist das geschehen, stirbt Barton bei einem Motorrad-Stunt.

Die Jahre vergehen. Johnny (Nicolas Cage) ist immer noch im Stunt-Business. Er vollführt Sprünge mit seinem Motorrad, die niemand sonst machen kann. Er hat Unfälle, die jeden Anderen umbringen würden. Aber aus einem mysteriösen Grund bleibt Johnny am Leben. Eines Tages erhebt sich Blackheart (Wes Bentley) aus der Hölle. Er scharrt drei Gehilfen um sich. Das Quartett ist auf der Suche nach einem Vertrag, den einst der Teufel mit einem kleinen mexikanischen Dorf ausgehandelt hatte. Viele hundert Seelen hängen an diesem Vertrag. Blackheart würde mit den Seelen seinen Vater, den Teufel, zu Fall bringen. Und ja, der mysteriöse Typ, der einst Barton Blaze geheilt hat, war der Teufel.

Weil der Teufel natürlich nicht von seinem Thron gestoßen werden will, ruft er den Ghost Rider ins Leben. Johnny Blaze verwandelt sich in den Kopfgeldjäger des Teufels. Er soll Blackheart und seine Schergen ausschalten. Der Teufel will endlich den Vertrag von San Venganza haben. Auch wenn Johnny der Ghost Rider ist und damit der Handlanger des Teufels, weiß er doch noch was gut ist. Außerdem glaubt er daran, dass Jeder eine zweite Chance haben sollte. Das macht Johnny zu einem besonderen Ghost Rider.

Meinung von

Endlich hat Nicolas Cage das bekommen, was er sich so sehnlichst gewünscht hat. Er wollte schon immer einen Superhelden spielen. Es gab sogar mal Probeaufnahmen von ihm als Superman. Das wäre ein Projekt unter der Regie von Tim Burton geworden. Aber – zum Glück – wurde aus dem Film nichts. Cage soll in den Folgejahren immer wieder um eine Rolle als Superheld gebettelt haben. Endlich gab ihm jemand die Rolle des Marvel-Charakters Ghost Rider.

Der Großteil der Kinogänger dürfte von der Figur des Ghost Rider kaum etwas gehört haben. Beste Voraussetzungen für einen Cage-Film. Wenn so wenige die Figur kennen, können auch keine Erwartungen enttäuscht werden. Wenn man einen Cage-Streifen sieht, kann man sich aber einer Sache sicher sein. Der Cage, der holt bestimmt seinen irren Blick raus – und Cage holt ihn raus.

Die Geschichte ist okay. Die Figuren, die Blackheart um sich scharrt, sind etwas stereotypisch. Zum einen geht es um den Vertrag von San Verganza. Auf der anderen Seite geht es um das Thema der zweiten Chance. Der junge Johnny hat durch seinen Pakt mit dem Teufel seinem Vater das Leben gekostet. Das war der eine Grund, warum er abgehauen ist. Ein anderer war die Empfehlung des Teufels, sich von allen Lieben fernzuhalten. Also hat der junge Johnny seine damalige Freundin Roxanne Simpson (Raquel Alessi) im Regen stehen gelassen. Jetzt, da der Teufel Johnny zum Ghost Rider macht, läuft er Roxanne (Eva Mendes) erneut über den Weg. Uh, eine zweite Chance!

Der Film ist "nett", er hat aber kaum Spannung, weil Mr. Cage alles sofort gelingt. Eine Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass Johnny sich in ein brennendes Skelett verwandeln kann, findet nicht statt. Okay, das habe ich auch nicht erwartet. Es läuft aber alles zu glatt, Witz ist kaum einer da. Man hat das Gefühl, hier sollte nur schnell ein Dollar gemacht werden – und Nicolas Cage endlich ruhig gestellt.

Natürlich tritt auch Sam Elliott auf. Wenn es irgendwie um Cowboy-Romantik geht, muss Elliott auftauchen. Er spielt den Friedhofsgärtner, der Johnny als Mentor zur Seite steht. Hilft dem Film aber auch nicht.

Für einen unaufgeregten Popcorn-Abend ist Ghost Rider gut, aber für viel mehr auch nicht.