Besprechung
Philip Monrell (Robert Montgomery) liebt Stella (Ingrid Bergman), die zwar angetan ist von dem reichen Mann, aber da ist auch noch der charmante Ward (George Sanders). Stella und Ward turteln herum, doch schließlich ist es der ruhige Philip, der ihr seine Liebe gesteht. Die Beiden heiraten.
Stella muss mit der Zeit feststellen, dass ihr Mann sehr eifersüchtig ist. Ward ist und bleibt Philip ein Dorn im Auge. Der reiche Industrielle sieht immerzu eine Gefahr in dem Ingenieur Ward. Da hilft es auch nicht, dass ihm Stella stets ihre Liebe beteuert.
Philip legt mit der Zeit sehr seltsame Verhaltensmuster an den Tag. Er feuert langjährige Angestellte, die für seinen Vater gearbeitet haben und seinen Arbeitern verweigert er neue Hütten. Man hat den Eindruck, er begibt sich bewusst in diese schwierigen Situationen, um Stella zu beweisen, was für ein harter Kerl er ist, dass er es mit Ward aufnehmen kann.
Schließlich nimmt Philips Eifersucht auf Ward Überhand und er ersinnt einen teuflischen Plan, seinen alten Freund und Stella zu zerstören.
Meinung von Nils
Zunächst einmal: Die junge Ingrid Bergman? Wow. Schöne Frau. Als sie Gefährliche Liebe im Jahre 1941 spielte, war sie gerade einmal 26 Jahre alt. Und verdammt schön anzusehen. Aber auch ihr Schauspiel lässt sich sehen.
Gefährliche Liebe kommt im ersten Moment wie eine dieser Komödien daher, die ich so gerne mag. Schwarz-weiß, etwas quirlig und eine Art 'unschuldiger Humor'. Das hat auch schon mit Hauptsarsteller Robert Montgomery zu tun, den man nur kurz zuvor in Alfred Hitchcocks Komödie Mr. und Mrs. Smith hat sehen können. Doch Gefährliche Liebe entpuppt sich rasch als etwas Anderes.
Der Figur Philip haftet etwas Bedrohliches an. Er ist stets ruhig, wirkt aber linkisch. Als er einen langjährigen Mitarbeiter feuert, zeigt sich, was Philip für ein Typ wirklich ist. Diese Handlung wirkte noch wie ein "Das hat er nur gemacht, um Stella zu zeigen, dass er auch ein harter Knochen ist". Doch es steckt mehr dahinter. Philip will Waren übertrumpfen.
Immer tiefer lässt Regisseur W.S. Van Dyke in die Seele von Philip blicken. Gen Ende plant Philip einen genialen Coup, um seinen Rivalen Waren entgültig aus dem Weg zu räumen. Dafür bringt Philip das ultimative Opfer - und der Zuschauer bleibt mit offener Kinnlade zurück.
Der Schluss von Gefährliche Liebe ist notwendig um die Geschichte zu einem Ende zu bringen, dabei wirkt sie jedoch etwas holperig. Urplötzlich taucht der Psychiater Dr. Rameau (Oskar Homolka) bei Stella auf, der ihr hilft, den Fall zu klären. Es geht Knall auf Fall, wenn Stella und der Arzt schnell nach Paris reisen, um ein entlastendes Tagebuch zu besorgen, das Ward vor der Hinrichtung bewahren soll. Rasch und ungelenk ist das Ende. Macht aber nichts.
Gefährliche Liebe kann man sich gerne auf einem Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen anschauen, dann wird man mit dem ansehnlichen Schauspiel von Montgomery und Bergman in schwarz-weißem Gewand belohnt. Der Film hat einen netten Twist. Hat man ihn nicht gesehen, geht die Welt allerdings auch nicht unter.