Filmplakat Der Anschlag

8,5/10

"Apropos Katastrophe: Haben sie ihre Freundin angerufen?" — Der Anschlag, 2002

Der Anschlag

Besprechung

Zunächst bekommen wir eine kleine Geschichtsstunde. Im wunderschönen Jahr 1973 gab es kleine Meinungsverschiedenheiten zwischen Ägypten und Syrien auf der einen Seite und Israel auf der anderen. Na schön, die Spannungen waren schon etwas größer, haben die Israelis doch ein „Aufklärungsflugzeug“ losgeschickt, das eine Atombombe an Bord hatte. Blöde nur, dass der Flieger abgeschossen wurde. Die Bombe wurde vom Winde verweht und erst 29 Jahre später von zwei Bauern oder Beduinen oder so gefunden.

Schnitt. Und wir sind im Jahre 2002. Der US-Präsident Robert Fowler (James Cromwell) macht seine Luftschutzübungen und der CIA-Analyst Jack Ryan (Ben Affleck) langweilt sich beim Beobachten des amtierenden russischen Präsidenten. Die Welt scheint in Ordnung. Dann stirbt eines Tages der russische Präsi und es kommt ein neuer Mann an die Macht. Ein Mann, den keiner kennt – außer Jack. Der hat nämlich mal ein umfassendes Essay über den neuen Präsidenten, Alexander Nemerov (Ciarán Hinds), geschrieben. Ein Grund, warum der CIA-Obermuffti William Cabot (Morgan Freeman) Jack mit zu einer ersten Krisensitzung zum Thema Nemerov mitnimmt.

Derweil irgendwo auf der Welt: Der Alt-Nazi Dressler (Alan Bates) läßt die Bombe aufkaufen und umbauen. Sein Hintergedanke: Warum sich selber die Hände schmutzig machen, wenn man die Weltherrschaft an sich reißen will? Sollen sich die Großmächte gegenseitig plätten. Und schon kann man prächtig seinen ollen Fascho-Scheiß an den Mann bringen und die Welt unterjochen. Dafür plant er die Bombe mitten in Baltimor hochgehen zu lassen. Im Football-Stadion, während des Super-Bowl, den US-Präsidenten zwei Stockwerke höher …

Die Bombe geht hoch und es ist ganz klar: Die Russen waren’s. Nun beginnt ein wildes Wettaufrüsten und Kräftemessen der beiden Großmächte. Allein Jack ist von der Unschuld Nemerovs‘ überzeugt. Jetzt muss er es nur noch beweisen, bevor die ersten Atombomben gezündet werden …

Meinung von

Spannend. Endlich mal wieder ein spannender Polit-Thriller. Mir war an so mancher Stelle etwas unwohl. Da dachte man, "Hey, cool, die Zeit der Atombomben-Angst ist vorbei. Jetzt brauchen wir uns nur noch vor B- und C-Waffen ängstigen!". Und dann kommt Der Anschlag, der uns prächtig Angst macht, was die atomare Bedrohung angeht. Klasse.

Der Anschlag ist am Anfang etwas wirr, da man nicht so recht weiß, was die Storyline mit dem russischen Präsi soll. Im Endeffekt wird jedoch alles klar. Die Geschichte läuft auf einen Punkt zu und verdichtet sich in dem Wettlauf um das "Werfen wir die Bomben oder nicht?". Dabei waren nicht gerade Ben Affleck noch Morgan Freeman besonders wichtig und/oder überzeugend für den Film. Geschadet haben sie aber auch nicht. Nebenbei fallen ein oder zwei ganz nette Witze, im Vordergrund steht jedoch die Spannung. Den Streifen kann ich ohne Probleme empfehlen. Ist jedoch kein Muss ...

Ach ja, noch einmal zum Kino selber: Das gibt es nur im UCI: Eine geschlagene Viertelstunde mussten wir den Hauptfilm völlig verzerrt sehen. Ich hatte das Gefühl, der Film wäre in 35mm gedreht worden. Unmöglich!!! MJ Thorsten ist erst einmal rausgegangen und wollte sich beschweren. Die Abreißerin sah ihn und wusste "Beschwerde über den Filmvorführer?". Ja, da wären schon welche gewesen, die sich beschwert hätten. Es wurde bereits dem Vorführer gesagt. Aber dennoch hat es 15 Minuten gedauert, bis er das Problem behoben hatte. Wir konnten von den vielen Untertiteln (arabisch und russisch) nichts lesen. Schweinerei!