Filmplakat Das schwarze Loch

5,5/10

"Lasst uns beten, dass er ein Genie war." — Das schwarze Loch, 1979

Das schwarze Loch

Besprechung

Irgendwo im Weltall. Es ist das Jahr 2130 und die USS Palomino ist mit ihrer fünfköpfigen Crew – plus V.I.N.CENT, der fliegende Bord-Roboter – unterwegs auf der Suche nach neuem Leben. Vincent entdeckt ein riesiges Schwarzes Loch. Kapitän Dan Holland (Robert Forster) will zunächst nicht in die Nähe dieses Höllenteils, doch Leutnant Charles Pizer (Joseph Bottoms) überredet ihn doch, sich das Schwarze Loch anzuschauen. Wobei noch nicht einmal diese Gravitationsfall an sich so besonders ist, sondern vielmehr die Tatsache, dass dort am Rande des alles verschlingenden Ungetüms ein Raumschiff steht. Es wird nicht von der Sogkraft das Schwarzen Lochs angezogen.

Es handelt sich um die vor 20 Jahren verschollene USS Cygnus, auf der auch der Vater der auf der Palomino mitreisenden Wissenschaftlerin Dr. Kate McCrae (Yvette Mimieux) diente. Die Cygnus stand unter dem Befehl des äußerst exzentrischen Dr. Hans Reinhardt (Maximilian Schell).

Wie es scheint, ist die Cygnus nicht verlassen. Reinhardt hat sich eine Armee von Robotern – der mieseste ist der Oberbeschützer Maximilian – geschaffen und all die Jahre das Schwarze Loch studiert. Nun ist er soweit und will mit der Cygnus in das Schwarze Loch hinein und „die letzte Erkenntnis“ gewinnen.

Der Argwohn von Holland soll sich bewahrheiten. Irgendwas stimmt an Bord der Cygnus nicht. Wieso bestatten die Roboter ihresgleichen wie einen Menschen? Und hat Reinhardt nicht gesagt, er habe einen Garten, der gerade einmal ihn verpflegt? Aber der mitgereiste Journalist Harry Booth (Ernest Borgnine) sah etwas ganz anderes.

Einzig Dr. Alex Durant (Anthony Perkins) scheint von Reinhardts Ideen und Vorhaben so sehr fasziniert zu sein, dass er mit dem Genie in die Schwarze Loch reisen möchte. Der Rest der Crew muss versuchen noch rechtzeitig von Bord zu kommen.

Meinung von

Also der Streifen ist schon sehr alt. 1979 wagte sich Disney an das Thema SciFi. Weg von singenden Zeichentrickprinzessinen und fliegenden Hexen, hin zur Raumfahrt. Mit der Ergebnis von Das Schwarze Loch selber nicht zufrieden, begrub man den Gedanken an weitere Weltraum-SciFi-Streifen.

Dabei ist Das Schwarze Loch ordentlich gemachte SciFi-Kost. Man hat den dunklen Himmel mit tausenden von Sternen, Raumschiffe, Roboter, Laser … alles was man für eine vernünftigen SciFi-Film benötigt. Allerdings entschied man sich dazu, einen philosophischen Touch mit in den Film einzubauen. Offensichtlich war man von dem elf Jahre älteren 2001: Odyssee im Weltraum inspiriert gewesen. Dann der Erfolg von Star Wars zwei Jahre davor - heraus kam Das Schwarze Loch. Das - ehrlich gesagt - nicht gegen einen der genannten Filme anstinken kann.

Vielleicht liegt es an Maximilian Schell - den ich eh nie mochte. Sein Charakter ist zu ruhig. Der Schauspieler synchronisierte seine Figur des Dr. Reinhardt selber, mit der ihm eigenen leierigen, das R betonenden Stimme. Das macht es nicht besser.

Eine Hauptfigur neben Reinhardt gibt es im Grunde nicht. Publikumsliebling dürfte der Roboter V.I.N.CENT gewesen sein. Der ist aber - da kommt Disney durch - zu sehr nur für die Kinder im Publikum dabei. Ebenso sein Vorgängermodell Bob, das auf der Cygnus halbverschrottet dahinvegetierte.

Ich weiß noch, dass ich den Film damals, im Jahre 1979, toll fand. Da kannte ich aber auch noch nicht Star Wars. Was ich damals nicht verstanden haben dürfte, verstehe ich heute auch noch nicht und das ist das Ende.

Ich denke, das Bild am Schluss, wenn Dr. Reinhardt Teil des Roboters Maximilian geworden ist und auf seinem Berg thront, das ist ein Sinnbild dafür, dass Reinhardt der Teufel ist. Zumindest ist er in der Hölle. Doch dann gibt es noch einen schnellen Flug durch eine Art kirchlichen Bogen und *schwupps* sehen wir die geflohenen Astronauten samt V.I.N.CENT, wie sie auf der anderen Seite des Schwarzen Lochs rauskommen. Wobei es nicht sicher ist, ob sie wirklich rausgekommen sind und wo "draußen" ist. Kurz: Der Schluss ist aus heutiger Sicht Müll.

Aber wie gesagt: "Damals" war Das Schwarze Loch ein toller Film.

Übrigens finde ich, dass der Roboter Maximilian ein wenig an die Recognizer aus Tron erinnert; und der kam 1982 heraus. Eine Weiterentwicklung?