Filmplakat Collateral

8/10

"Tröste dich mit dem Gedanken, dass du nie eine Wahl hattest ..." — Collateral, 2004

Collateral

Besprechung

L.A. — die Stadt der Engel. Keiner hat gesagt, dass sich nicht auch Todesengel dazwischen mischen können. Max (Jamie Foxx) ist ein ganz netter und plietscher Taxifahrer, der wohl das sauberste Taxi in ganz L.A. hat. Zudem träumt er davon, eines Tages seinen eigenen Fahrdienst zu eröffnen. Der Abend fängt gut an. Er fährt die schöne Rechtsanwältin Annie (Jada Pinkett Smith) quer durch die Stadt zum Gericht. Gerade träumt er noch von seiner Insel und der Anwältin, da steigt ein neuer Fahrgast ein: Vincent (Tom Cruise).

Vincent macht in Immobilien und muss in einer Nacht zu fünf verschiedenen Personen in L.A., also heuert er Max an, für ihn den Fahrer zu mimen. Max lässt sich darauf ein und kutschiert ihn zum ersten Kunden; als dieser „Kunde“ plötzlich tot auf sein Taxi kracht. Vincent macht doch wohl nicht in Immos, eher in anderen „Liegenschaften“. Da Max nun weiß, dass Vincent ein Killer ist, muss Vincent eben improvisieren. Max soll trotz massiver Ablehnung weiter den Fahrer machen. Also auf zum nächsten Opfer …

Doch wer Opfer produziert, der fällt auch auf. Ein pfiffiger Cop (Mark Ruffalo) wird darauf aufmerksam und erkennt, dass da jemand in seiner Stadt rumläuft und Zeugen abknallt …

Meinung von

Äußerst interessanter Stoff. Auf dem Rücksitz hockt ein Auftragskiller und der kleine Taxifahrer weiß nicht, wie er den Typen loswerden kann. Kann er ihn irgendwie vom Morden abhalten? Kann er vielleicht auf ihn einreden? Jamie Foxx spielt den Otto-Normalbürger, der der Gewalt ausgesetzt wird sehr schön. Er rastet nicht aus, macht aber auch nicht einen auf Held.

Tom Cruise spielt — obwohl ich ihm ja nie soviel zutraue — überraschend gut. (Okay, in Magnolia hat er ebenfalls sehr gut gespielt. Aber sonst?) Das mag daran liegen, dass wohl Bösewichte immer die dankbareren Rollen sind. Wer weiß? Er ist intelligent, gewitzt, kaltherzig, gnadenlos und doch ist Vincent nicht nur eine leere Mörder-Fassade, sondern hat auch eine Geschichte. Diese wird zum Glück nicht groß ausgewalzt.

Alleine die Handkamera zwischendurch hat mich gestört. Wer die Moviejunkies regelmäßig liest, der weiß, dass ich diese verwackelten Kameras ablehne. Thorsten meinte noch, er habe gelesen, dass die Filmemacher mit der Videokamera den Effekt erzielen wollten, dass nicht so viel Licht im Film ist. *pff* Laue Ausrede. Ich hatte eher den Eindruck, es sollte eine Art Doku-Effekt erzielt werden. Hätte es aber nicht gebraucht.

Collateral ist nämlich auch so spannend. Kann ich nicht so recht beschreiben. Muss man mal gesehen haben. Die Musik (wenn nicht gerade spanisch *schauder*) war kraftvoll und gut eingesetzt. Durchaus gute, spannende Unterhaltung, die trotz eines eher gewalttätigen Themas doch noch Zeit findet, dem Zuschauer a.) gute Dialoge zwischen den Hauptdarstellern und b.) auch gute Witze zu präsentieren. Kann man sich gerne anschauen.