Besprechung
Die Gynäkologin Dr. Catherine Stewart (Julianne Moore) hat einen bösen Verdacht. Sie glaubt, dass ihr Mann, der Musikprofessor David Stewart (Liam Neeson) sie betrügt. Er ist smart, gut aussehend, äußerst charmant — der geht doch bestimmt mit seinen Studentinnen ins Bett.
Um diesen Verdacht zu bestätigen, heuert Catherine die junge Edel-Prostituierte Eskort-Dame Chloe (Amanda Seyfried) an. Sie soll Catherines Mann verführen und berichten, wie weit er geht. Der Deal wird eingefädelt, Chloe geht ans Werk — und berichtet bei heimlichen Treffen in Cafés oder Bars ausführlich, was sie alles mit David gemacht hat.
Erst später wird klar, dass Chloe ein völlig anders Ziel verfolgt.
Meinung von Nils
Das war einer der schlimmsten Kinobesuche seit langem. Die Gang war wieder einmal in der Sneak Preview im Streit's (†). Nicht nur, dass ich in Reihe 3 links außen saß und mir den Hals verrenkt habe, der Streifen ist auch noch gähnend langweilig. Scheiße ist der lahm! Chloe zieht sich quälend lange hin. Tatsächlich passiert erst ziemlich zum Schluss etwas, wenn es doch noch einen Twist gibt. Doch bis dahin sind es viele, langsam verrinnende Minuten, die an der Substanz zehren.
Sorry, da reicht es auch nicht, mir nackte Frauen beim Sex zu zeigen. Zum einen, weil ich die junge Amanda Seyfried nicht gerade attraktiv finde mit ihren rieeesigen Augen, zum anderen wiegt Lesbensex einfach diese Langeweile kein Stück auf. — An dieser Stelle sei noch schnell eingeschoben, dass Juliane Moore trotz ihrer 50 Jahre immer noch verdammt gut aussieht.
Bleiben wir bei Moore. Sie spielt ja im Grunde gut. Man sieht ihr an, dass die vermeintliche Affäre ihres Mannes ihr zu schaffen macht. Auch die gestörte Beziehung zu ihrem Sohn Michael (Max Thierot) belastet die Frau. Teilweise sieht man eine ungeheure Traurigkeit und Schwere in ihrem Gesicht. — Trotzdem habe ich mich beinahe zu Tode gelangweilt.
Dem Film wollte ich zwischenzeitlich drei Moviejunkie-Punkte gegeben haben, dann sackte er langsam aber sicher in Richtung zwei Punkte ab. Zum Schluss, wie schon erwähnt, kommt ein kleiner Twist in die Geschichte, die Chloe doch noch wieder einen Punkt beschert. Doch das Ende dieser — wie hat es Kollege Hans so schön ausgedrückt? — absurd langatmigen Männerfantasie
wird gleich wieder mit Punktabzug bestraft. Dabei wird sogar ziemlich zum Ende des Films von Moore erklärt, warum ihre Figur so gehandelt hat, wie sie es tat. Gute Erklärung, aber zu spät und zu dürftig.
Moore verdient die Punkte für den Film. Nicht die Idee, nicht die Seyfried und auf gar keinen Fall die Umsetzung von Regisseur Atom Egoyan. Das gesamte Kino war sich wohl einig, dass das ein "bescheidender" Film ist. Ich hätte lieber meine Steuererklärung gemacht oder einen Zahnarztbesuch absolviert, anstatt diese Zelluloidverschwendung zu sehen.
Im Grunde sind zwei Punkte auch noch zu viel ...!