Besprechung
Regina Lampert (Audrey Hepburn) ist kurz davor, sich von ihrem Mann trennen zu lassen. In einem Ski-Ort lernt sie noch den charmanten Peter Joshua (Cary Grant) kennen. Als Regina nach Paris zurück kommt, muss sie erfahren, dass ihr Mann ihr gesamtes Hab und Gut auf einer Auktion versteigert hat und dass er kurz danach ermordet wurde. Wie gut, eine so tröstende Seele zur Seite zu haben wie Peter, der aus der Zeitung erfahren hat, dass Regis Mann ermordet wurde.
Auf der Beerdigung tauchen plötzlich drei schräge Gesellen auf, die sich alle davon vergewissern, dass der Tote auch wirklich nicht mehr unter den Lebenden weilt. Sehr seltsam. Außerdem erhält Regi eine Nachricht, sie möge sich am nächsten Tag mit einem gewissen Hamilton Bartholemew (Walter Matthau) treffen. Der gibt sich als CIA-Mann zu erkennen. Regis Mann hat am Ende des zweiten Weltkrieges zusammen mit den finsteren Gestalten, die auf der Beerdigung auftauchten, 250.000 Dollar gestohlen. Mr. Lampert soll das Geld gehabt haben und nun sind alle hinter dem Zaster her. Und jeder nimmt an, Regina wüsste wo das Geld sei. Doch die ist total ahnungslos.
Peter hilft ihr sich gegen die unheimlichen Männer zu erwehren — dabei steckt er mit diesen unter einer Decke.
Meinung von Nils
Eigentlich fängt Charade gleich gut an. Nicht von der Geschichte her, die braucht noch etwas, um sich zu entfalten. Aber als Hepburn auf Grant stößt, gehen die Wortspiele und Sticheleien los. Ich mag solche gut gemachten Dialoge.
Sobald die Geschichte Fahrt aufnimmt, man also weiß wieso die Herrschaften James Coburn, George Kennedy und Ned Glass hinter Regina her sind, geht der Spaß erst richtig los. Peter spielt ein doppeltes Spiel. Als Regina das erfährt, ist sie getroffen, aber kann sich mit Mr. Dyle, wie er sich nennt, auch anfreunden. Doch dabei bleibt es nicht. Peter ist nicht zu fassen, nicht nur für Regina, auch für den Zuschauer offenbart sich dieser Charakter als sehr schlüpfrig und wankelmütig. Wer ist das nun genau und was spielt er für ein Spiel? Ein Twist folgt auf dem nächsten — bis zu Ende. Irgendwie scheint niemand in dem Film der zu sein, der er vorgibt zu sein. Die arme Regina.
Zwischen all diesen Verwirrungen bleibt eine Konstante bestehen: Wo ist das Geld, das Reginas Mann unterschlagen hat? Eine viertel Million Dollar kann doch nicht so einfach verschwinden? Haben die Protagonisten - und damit auch der Zuschauer — irgendwas übersehen? Na klar ...
Allein das Zusammenspiel von Cary Grant und Audrey Hepburn ist sehenswert. Die Geschichte von Peter Stone wird von Regisseur Stanley Donen wunderbar flüssig umgesetzt. Neben dem erwähnten Witz hat Charade auch seine spannenden Momente — die damals wohl noch mehr wirkten als heute.
Ein Film für den berühmten Sonntagnachmittag, aber auch für einen Ausflug in die 60er zusammen mit Grant und Hepburn an einem gemütlichen Abend. Apropos Hepburn: Die gute Dame zeichnete sich ja stets dadurch aus, dass sie immer sehr dünn war. Lustigerweise ist ihr Charakter Regina immerzu am essen. Das fällt sogar Cary Grants Figur auf.
In Charade sind die meisten Todesopfer im Pyjama. Ich denke, das ist ein Rekord ...