Filmplakat Bullitt

8/10

"Look, you work your side of the street, and I'll work mine." — Bullitt, 1968

Bullitt

Besprechung

Die Handlung von Bullitt (1968) ist recht flott erzählt: Harter Bulle in San Francisco (Frank Bullitt gespielt von Steve McQueen) bekommt den Auftrag, einen Zeugen vor seinem Gerichtstermin zu bewachen. Der Zeuge wird dummerweise umgebracht und ein Politiker, der für den Kampf gegen das Verbrechen eintritt (Robert Vaughn), gibt Bullitt die Schuld. Steve – ääähh – Frank Bullitt sieht sich daher gezwungen, in sein Auto zu steigen (Ford Mustang) und den Fall auf eigene Faust aufzuklären. Dafür wird er u.a. volle 9 Minuten und 42 Sekunden mit ca. 180 km/h durch die Stadt gejagt. Wenn man dagegen in deutschen Krimis einen BMW gegen einen Golf fahren lässt – aber ich schweife ab.

Meinung von

Der Film läuft in den einschlägigen Medien unter der Rubrik "Action" und das ist auch richtig — wenn man an das Erscheinungsdatum denkt. Heute dagegen wäre der Film wohl eher in der Rubrik "subtiler Thriller mit Actioneffekten" zu finden, soll heißen der Film ist sehr ruhig. McQueen spricht wenig, aber spielt überzeugend, ebenso wie die restliche Crew, die quasi das Who is Who des amerikanischen Films Ende der 60-er repräsentiert: Neben McQueen und Vaughn spielen u.a. Jacqueline Bisset und Robert Duvall, die Auto-Stunts gehen auf das Konto der Stunt-Legende Tom Steele (u.a. Stuntman bei Spartacus, Diamantenfieber, Flammendes Inferno, Blues Brothers und Scarface).

Die Macher setzen vor allem auf authentische Geräusche, die schon beschriebene Verfolgungsjagd (Die Autoverfolgungsjagd der Filmgeschichte) wird nur begleitet von Motorengeröhre, Reifenquietschen und Schaltgeräuschen.

Sicher ist Bullitt kein Film für jedermann, jederfrau oder Nils, aber diesen Genre-Klassiker sollte man sich nicht entgehen lassen, denn er ist der Beweis, dass Actionfilme auch ruhig sein können und das Spannung nicht nur durch Ritualmörder entsteht.

Fazit: Ein echter Film- und McQueen-Klassiker — wer ihn nicht gesehen hat, hat selber Schuld. Für den heutigen Massengeschmack wahrscheinlich etwas ruhig.