Filmplakat Barbarians

5/10

"I guess the best defence is to be a fucking pussy." — Barbarians, 2021

Barbarians

Besprechung

Gateway ist ein kleines Immobilienprojekt in der Nähe von London. Der Name kommt von einem mysteriösen Steinmonolith, der in der Nähe des Projekts auf einem Feld steht. Lucas (Tom Cullen) gehört Gateway. Sein Kumpel, der Autor Adam (Iwan Rheon), und dessen Freundin Eva (Catalina Sandino Moreno) wollen das erste Landhaus von Gateway kaufen. Adam hat Geburtstag und am Abend sollen Lucas sowie Freundin Chloe (Inès Spiridonov) vorbeikommen. Es soll gefeiert und die finale Unterschrift geleistet werden.

Adam ist an seinem Ehrentag ziemlich unsicher. Eigentlich ist er immer unsicher. Ganz im Gegenteil zu seinem narzisstischen Alphamännchen-Freund Lucas. In der Beziehung ist Eva sicherer. Sie freut sich auf das gemeinsame Leben. Adam hingegen …

Die vier Freunde haben am Abend ein nettes Essen. Es wird klar, dass jeder am Tisch dunkle Geheimnisse hat. Die Spannungen steigen an. Adam ist schließlich von Lucas so angepisst, dass er einen geheimen Anschlag auf ihn vornimmt. Da klingelt es an der Tür.

Meinung von

Zweiter Beitrag für mich auf den Fantasy Filmfest Nights. Barbarians ist ein klassischer Home-Invasion-Film. Die Fremden, die da die Party sprengen, kommen jedoch erst recht spät ins Spiel. Auch ist es ziemlich schnell klar, wer diese maskierten Gesellen sind. Überraschen kann Barbarians leider nicht wirklich.

Das Spiel von Tom Cullen und Iwan Rheon ist hingegen sehr solide und gut. Tom Cullens Charakter ist eklig selbstbewusst. Er wird nicht ohne Grund narzisstisch genannt. Lucas liebt sich selber am meisten. In seinem Leben ist er der Größte und Beste. Er macht sich ständig über Adam lustig, hauptsächlich aufgrund der mangelnden Körperhöhe von Adam. Das Abendessen ist schmerzhaft anzuschauen. Alle Beteiligten spielen intensiv und man spürt regelrecht die Anspannung zwischen den Leuten am Tisch.

Barbarians ist also neben dem Home-Invasion-Film auch einfach ein Drama, um gen Ende in einen Thriller zu münden. Er hätte auch "fantastisch" sein können. Am Anfang erzählt Lucas noch von dem Monolithen, dass er mysteriös sei und sich seit Generationen die Leute Gedanken darüber machen, was er bedeuten könnte. Es findet auch jährlich ein Fest um den Stein herum statt. Da denkt man sich doch: Uhhh. Wenn da nicht irgendwas Magisches im Spiel ist ... Der Fuchs ist dann aber doch nur ein Red Herring, der auf eine falsche Fährte führt. Was ich ehrlich gesagt schade finde. Da hätte man mehr draus machen können.

Regisseur und Autor Charles Dorfman hätte die Thematik des Mystischen in den Mittelpunkt seiner Geschichte stellen können. Er hätte aber auch das Thema mit dem "Wilden", dem urtümlichen Mann in einer modernen Welt mehr verfolgen können. Adam schreibt zu diesem Thema ein Buch. Lucas wird durch Adams kleines "Geschenk" zu so einem Wilden. Dann bleibt das Thema jedoch wieder auf der Strecke. Schade. So bleiben 90 Minuten dahin plätschernde Unterhaltung.