Filmplakat Auf der Suche nach dem goldenen Kind

5/10

"Sie sind so 'n hübsches Mädchen. Leider rauchen sie Schriftrollen." — Auf der Suche nach dem goldenen Kind, 1986

Auf der Suche nach dem goldenen Kind

Besprechung

Chandler Jarrell (Eddie Murphy) ist spezialisiert auf verschwundene Kinder. Eines Tages wird er von der mysteriösen Kee Nang (Charlotte Lewis) angesprochen. Chandler soll ihr helfen ein Kind zu finden, das vor fünf Tagen in Tibet entführt wurde. Das ist nun etwas außerhalb von Chandlers Einzugsgebiet. Er arbeitet mehr so in Los Angeles.

Kee erklärt dem geschwätzigen Chandler, dass er der Auserwählte sei, der das Goldene Kind (J.L. Reate) retten wird. Alle 1.000 Generationen wird ein vollkommenes Kind geboren, das die Welt retten wird. Dieses Goldene Kind ist der Bote des Erbarmens. Wenn der Junge stirbt, kann die Menschheit gleich einpacken.

Entführt wurde das Kind von dem Höllenfürsten Sardo Numspa (Charles Dance), der das Kind mit seinen Schergen dazu verleiten will, etwas Unreines zu essen. Dann wird das Kind verwundbar und er kann es töten. Chandler fügt sich allmählich seinem Schicksal.

Meinung von

Den Streifen habe ich damals im Kino gesehen. Ich habe mich amüsiert, aber am Ende auch fast in die Hosen gemacht. Der Film ist ein typischer 80er-Jahre-Streifen mit Plappermaul Eddie Murphy. Wie schon zuvor in Die Glücksritter oder Beverly Hills Cop, schnattert der Mann wie am laufenden Band. Ein dummer Spruch folgt auf den nächsten und gefühlt kann Chandler nichts ernst nehmen. Dabei steht ja nur das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel.

Die Geschichte ist geradlinig und simpel. Das Böse entführt das Gute und will es auslöschen. Eine Gruppe von guten Menschen engagieren eine Kraft des Guten, um das Kind zu retten. Natürlich verknallt sich Chandler in Kee. Wir müssen uns schon gar nicht mehr darüber unterhalten, dass die beiden am Ende zusammen kommen. Was das anbelangt, ist der Film vorhersehbar.

Auf der Suche nach dem goldenen Kind wir im Grunde nur von den Sprüchen Eddie Murphys getragen. Alle um ihn herum bleiben professionell und ernst, nur dieser seltsame Kinder-Detektiv aus L.A. redet und redet und redet. Dafür war Murphy bekannt und genau das hat er geliefert.

Der Brite Charles Dance war schon lange im Geschäft, hatte aber bis auf eine Rolle in James Bond 007 – In tödlicher Mission keine nennenswerten Rollen. Okay, auch in dem Bond-Streifen hat er nicht unbedingt eine Hauptrolle. Mit Auf der Suche nach dem goldenen Kind wurde er zumindest einem breiteren Publikum bekannt. Er ist elegant, geschniegelt, trägt seinen Mantel wie einen dunklen Umhang und redet stets ruhig. Der perfekte Bösewicht. Leider hat er zu wenig Leinwandpräsenz in dem Film. Die hat ihm Eddie Murphy gestohlen.

Und warum habe ich mir bei dem Film damals fast in die Hose gemacht? Nun ... Wir waren damals noch nicht so sehr von Medien umgeben, wie es heute der Fall ist. Auch war ich nicht ständig von Gruselzeugs umgeben. Wenn am Ende Sardo Numspa zum geflügelten Dämon wird, dann war das damals für mich der blanke Horror. Der Dämon ist klar ein animatronisches Monster, das auch noch – betrachtet man es sich heute – echt mies gemacht ist. Ein kleiner Junge, der erst noch ein Moviejunkie werden sollte, war auf alle Fälle überfordert.