Filmplakat Auf der Flucht

7/10

"Wir sind immer begeistert, wenn wir Fußfesseln ohne Füße darin finden." — Auf der Flucht, 1993

Auf der Flucht

Besprechung

Von einer Gala kommend, wird der Gefäßchirurg Dr. Richard Kimble (Harrison Ford) zu einer Not-Operation gerufen. Als er nach dem erfolgreichen Eingriff nach Hause zu seiner Frau Helen (Sela Ward) fährt, muss er mitbekommen, wie sie nach einem Anschlag um ihr Leben ringt. Dr. Kimble kann den Angreifer überrumpeln. Es kommt zum Kampf. Kimble bekommt während des Kampfes kurz mit, dass der Mann nur einen Arm hat. Der Täter kann fliehen.

Die untersuchenden Beamten finden eine Menge Indizien, die auf Kimble als Täter deuten. Die Geschichte von einem einarmigen Täter glaubt ihm niemand. Der Arzt wird zum Tode verurteilt.

Der Gefangenentransport verunglückt und Kimble kann entkommen. Das ruft den Marshall Samuel Gerard (Tommy Lee Jones) und sein Team auf den Plan. Gerard denkt geradlinig. Sein Job ist es, den zum Tode verurteilten Kimble zu fassen. Er macht sich mit Hochdruck an genau diese Aufgabe. Während als die Spürhunde hinter Kimble her sind, muss der versuchen den wahren Mörder seiner Frau zu finden.

Meinung von

Auf der Flucht basiert auf der gleichnamigen TV-Serie aus den 1960ern. Die Serie lief vier Staffeln lang. Regisseur Andrew Davis (Die Killer-Brigade) hat aus der Geschichte einen 130-minütigen Hochspannungs-Actionthriller gemacht. Das klingt wie Marketing-Blabla, aber der Film hat wirklich ein sehr hohes Tempo. Dieses hält Davis auch immer hoch, ohne dabei langweilig oder ermüdend zu werden.

Tommy Lee Jones, der schon mehrfach von Davis eingesetzt wurde, ist ideal besetzt für den Polizisten, der nur schwarz und weiß sehen kann. Er ist besessen davon, Kimble zu fangen. Es kommen ihm überhaupt keine Gedanken auf, ob der Arzt gegebenenfalls nicht doch unschuldig sein könnte. Es gibt diese bekannte Szene, wo sich die beiden Männer in den Abwasserkanälen eines Staudamms begegnen. Kimble hat die Oberhand. Als dieser betont, er sei unschuldig antwortet ihm Gerard, dass ihn das nicht interessiere. So lange man diesem Hund sagt: Lauf, läuft er auch.

Jones ist ehrlich gesagt auch eher der Star des Films. Das liegt einfach daran, dass Ford wie immer spielt. Wie immer etwas hölzern. Da ist bei Jones mehr los an Emotionen, Gestik und Charakter. Jones hat deshalb auch den Oscar für den besten Nebendarsteller gewonnen.

Das Drehbuch hat fünf Jahre gebraucht, um fertig zu werden. Wobei sogar noch während der Dreharbeiten weiter an dem Skript geschrieben wurde.

Unterm Strich ist Auf der Flucht solide, spannende Unterhaltung. Als Zeitvertreib bestens geeignet.