Filmplakat Another WolfCop

5,5/10

"Ich kann ja viel vertragen. Aber Donuts klauen - ist der neue Tiefpunkt." — Another WolfCop, 2017

Another WolfCop

Besprechung

Das Städtchen Woodhaven ist immer noch ein Drecksloch. Lou Garou (Leo Fafard) ist immer noch dem Alkohol zugetan und bei Vollmond wird auch immer noch zum Werwolf, oder besser: zum Wolfcop. Sheriff Tina Walsh (Amy Matysio) versucht Lou in Schacht zu halten, der macht sich aber als Wolfcop immer wieder gerne auf Gangsterjagd. So richtig blutig und aggressiv wird er aber nur bei den verdammten Formwandlern.

Tatsächlich sind die Formwandler zurück. Der vermeintliche Millionär Sydney Swallows (Yannick Bisson) hat die hiesige Brauerei wieder zum Leben erweckt. Nun wird das Stout „Chicken Milk“ produziert, das bei den Bewohnern super ankommt. Wolfcop fängt eines Abends eine Lieferung für Swallows ab. In einem riesigen Paket befindet sich sein alter Kumpel, der Waffenladenbesitzer Willie Higgins (Jonathan Cherry). Er ist gar nicht gestorben. Und er hat etwas mitgebracht.

Team Wolfcop kommt Swallows allmählich auf die Schliche. Der plant etwas ganz Großes bei der Neueröffnung des Eishockeystadiums/Brauerei.

Meinung von

WolfCop sah ich auf dem Fantasy Filmfest. Der Film ist so abgefuckt und durchgeknallt, dass es nur eine einzige Freude ist, den zu sehen. Um so erfreuter war ich, als ich hörte, dass die kanadische Produktionsfirma "The Coup Company" das Thema WolfCop voll vermarkten wollte. Ein zweiter Teil war eigentlich schon vor dem Abdrehen des ersten Teils geplant.

Erfinder, Autor und Regisseur Lowell Dean hatte zwar diesmal ein größeres Budget und auch eine gewisse Routine. Aber die Aufnahmen dauerten nur schmale 17 Tage. In dieser Zeit wurde ein absurder, goreiger, verrückter Scheiß geschaffen. Mehr Blut, ein haariger Werwolfpenis, eine Werkatze mit sechs Brüsten, schlecht gemachte Gummipuppen, die aus Bäuchen ausbrechen, ... – soll ich mehr schreiben? Da ist noch mehr, glaubt mir.

WolfCop war originell und witzig. Another WolfCop ist zwar immer noch vollkommen abgefahren, es gibt mehr Effekte, die Formwandler sind wieder da. Dennoch kann er nicht ganz mit dem Original mithalten. Aus irgendeinem Grund finde ich Another WolfCop trashiger als seinen Vorgänger. Das muss ja nicht unbedingt schlecht ein. Vielleicht waren meine Erwartungen nach dem ersten Teil auch nur höher?

Lou sagt immer noch wenig, sein Charakter kommt jedoch in der Fortsetzung kürzer. Dafür sind Tina und Willie mehr im Fokus. Dann sind da noch die Polizei-Frischlinge Daisy (Devery Jacobs) und ... den Namen von dem Dussel-Rookie habe ich vergessen. Egal. Und dann ist da noch Willies jüngere Schwester Kat. Die weiß den ramponierten WolfCop mit einer Line Mondgestein zu kurieren. Das ist nur einer von vielen, vielen verrückten Ideen.

Der Film mündet dann in einer wilden, mit Gedärmen geschwängerten Schlacht auf dem Eishockeyfeld. Einen Werwolf in Polizeiuniform zu sehen ist ja schon komisch. Den dann aber noch mit Eishockey-Shorts und auf Schlittschuhen zu sehen, ist urkomisch. Ein wahnsinniges Bild!

Wobei sich genau hier zeigt, dass der Film doch eher Low-Budget ist. Gefühlt sitzen da in dem Eishockey-Studio zehn Leute auf den Zuschauerplätzen. Die haben alle zwar einen Kotz-Kurs erhalten, wie das Making-of zeigt, aber mager bleiben die Reihen dennoch.

Wer abgefuckte, trashige, blutige Filme mag, der ist mit Another WolfCop bestens bedient. Man sollte aber den ersten Teil kennen.