Filmplakat Angry Birds – Der Film

6/10

"Ich bin nicht wütend, ich bin ehrlich. Also sollte ich nicht eher zur Ehrlichkeitstherapie?" — Angry Birds – Der Film, 2016

Angry Birds – Der Film

Besprechung

Irgendwo gibt es eine Insel mit flugunfähigen Vögeln, die alle super drauf und glücklich sind. Nur Red (Jason Sudeikis) ist ein Außenseiter. Er ist ein Waisenkind gewesen, hat riesige Augenbrauen und ein gewisses Problem mit seinem Temperament. Weil er bei einer Gerichtsverhandlung ausfallend wurde, wird er zu einem Wut-Seminar unter der Leitung von Matilda (Maya Rudolph) geschickt. Die ist ekelhaft voller positiver Energie. Doch bei Red beißt auch sie sich die Zähne aus. In dem Seminar lernt Red noch den hypernervösen und super-schnellen Chuck (Josh Gad) sowie den tumben Bomb (Danny McBride) kennen. Die drei Problemvögel schließen irgendwie Freundschaft, auch wenn Red das nicht will. Er kennt das gar nicht.

Eines Tages kommt ein Schiff auf der Insel an. An Bord sind drei grüne Schweine. Keiner weiß, was ein Schwein ist oder was deren Agenda ist. Oberschwein Leonard (Bill Hader) gibt sich extrem freundlich. Zwar hat das Schiff von Leonard das Haus von Red zerstört, aber das interessiert außer Red niemanden. Die Schweine kommen gut an bei den Inselbewohnern. Red traut ihnen jedoch nicht.

Deshalb schleicht sich Red zusammen mit seinen beiden Kumpels aufs Schiff. Überraschung: An Bord waren nicht nur drei Schweine. Es ist bis unters Deck voll mit den grünen Borstentieren. Macht nichts. Die Inselbewohner nehmen auch diese Gäste mit offenen Armen auf. Doch Leonard hat einen finsteren Plan, den nur Red, Chuck und Bomb vereiteln können. Dazu benötigen sie die Hilfe des einzigen flugfähigen Vogels und absoluten Helden der Insel, die des mächtigen Adlers (Peter Dinklage). Doch den hat seit vielen, vielen Jahren niemand mehr gesehen.

Meinung von

Rovio Entertainment Ltd. haben 2009 ihre stinksauren Vögel auf die Menschheit losgelassen. Überall ließen Menschen auf ihren Mobilgeräten Vögel mit Spezialkräften von Schleudern gegen die Bauwerke von grünen Schweinen schleudern. Was für ein Wahnsinn. Sieben Jahre später sahen wir dank Sony die Angry Birds auf der großen Leinwand. Anfangs war es nur ein Spaß, doch dann wurde es ein Millionengeschäft. Die Vögel brauchten Persönlichkeit, Hintergrundgeschichten und einen Grund, warum sie so stinksauer auf die Schweine sind. Alles zeigt uns der Film Angry Birds.

Man muss das Spiel nicht gespielt haben, um den Film "zu verstehen". Da gibt es nicht viel zu verstehen. Mit Angry Birds haben wir einen netten, harmlosen Kinderfilm vor uns, der "zufällig" auf einem Computerspiel basiert. Red ist ein Charakter, zu dem der Zuschauer eine Verbindung aufbauen kann. Er ist sehr emotional. Er ist auch eine traurige, eine einsame Figur. Deshalb nimmt man ihn schnell an.

Die anderen Vögel meiden ihn, machen sich über ihn lustig. Red findet jedoch etwas über die Schweine heraus, das wichtig für das Überleben der Vögel ist. Die sind alle im Partymodus, lassen sich von Leonards Charme einlullen. Wenn Frohmut vor der Tür steht, wer will da schon der Partyschreck sein? Red bleibt sich treu, seiner Natur, und versucht alles, um seine Art zu schützen. Natürlich wird er am Ende der Held sein. Natürlich werden ihn die anderen Vögel am Ende in ihre Herzen schließen. Es ist ein Kinderfilm, verdammt noch mal. Was soll sonst passieren?

Angry Birds, so blöd es auch auch ist, einen Film auf einem verrückten Computerspiel basieren zu lassen, ist dennoch irgendwie "rund". Die Figuren sind alle nett, die Geschichte klar aufgebaut: Außenseiter lernt neue Freunde kennen, weiß aber selber nicht, was Freundschaft bedeutet. Dann sieht er eine Gefahr und will diese bekämpfen, glaubt aber nicht an sich selber, sondern versucht die Hilfe beim Vorbild, dem mächtigen Adler, zu finden. Erst am Ende stellt unser Außenseiter fest, dass er die Kraft für Heldentaten selber in sich hatte.

Vermutlich muss man den Film im Original schauen, dann ist er witziger. Im Deutschen hat er aber auch schon einiges an Situationskomik zu bieten und vertreibt einem die Zeit auf angenehme Weise.