Filmplakat Cleaner

5/10

"Wenn ein Mann keine Familie hat, dann hat er gar nichts." — Cleaner, 2007

Cleaner

Besprechung

Nachdem die Polizei fort ist, kommt der Cleaner Tom Cutler (Samuel L. Jackson), der die Schweinereien beseitigt. Tom ist ein ehemaliger Polizist und kennt sich bestens aus mit Tatorten. Eines Tages erhält er einen Auftrag den Ort eines Verbrechens in einer schmucken, verlassenen Villa zu beseitigen. Der Schlüssel liegt unter einem Blumentopf. Tom macht Blut und Gehirnmasse weg. Zurück bleibt ein perfekt sauberes Wohnzimmer.

Weil er vergessen hat den Schlüssel zurückzugeben, fährt Tom am nächsten Tag noch einmal zu der Villa. Hier begegnet er der Hausherrin Ann Norcut (Eva Mendes). Sie wundert sich über den Besuch. Tom wird schnell klar, dass sie nicht weiß, wieso er am Vortag in dem Haus war. Sie weiß nichts von dem Tatort und somit auch nichts von einem Verbrechen.

Weil er mit der Situation nicht umzugehen weiß, wendet sich Tom an seinen alten Kumpel Eddie Lorenzo (Ed Harris), der auch der Patenonkel von Toms Tochter Rose (Keke Palmer) ist. Tom rückt zunächst nicht raus mit dem, was ihn bedrückt. Tom weiß nicht so recht, wem er von seinen alten Kollegen trauen kann. Wie es scheint, hat man ihn benutzt. Tom und Eddie finden später gemeinsam heraus, dass der Mann von Ann ein Büchlein hatte, mit dem er den Polizei-Chef und korrupte Polizisten ans Messer hätte liefern können …

Meinung von

Ein solider Krimi ist das. Cleaner hätte auch ein Krimi der Öffentlich-Rechtlichen sein können. Der Film hat zwar gute Schauspieler an Bord, die glänzen jedoch nicht. Sie spielen routiniert und gewissenhaft ihre Rollen. Immerhin bekommt es Regisseur Renny Harlin hin, ein wenig Spannung aufzubauen. Schnell wird klar, dass Tom reingelegt wurde. Das Büchlein des Mordopfers könnte ein wunderbares Motiv abgeben. Wir lernen, dass Tom in seiner Zeit als aktiver Polizist, auch diverse Dinger für den Polizei-Chef gedreht und dafür kassiert hat. Wenn das herauskommt, wird Tom aber sowas von ins Scheinwerferlicht der Untersuchung gerückt ... Motiv hätte er also gehabt und als Tatortreiniger auch alle Mittel, das Verbrechen zu beseitigen.

Für Tom bricht eine turbulente Zeit an. Er kann niemandem trauen. Der Detectiv Jim Vargas (Luis Guzmán) ermittelt in dem Todesfall von Norcut. Da Jim und Tom sich nicht sonderlich mögen und sich Toms und Jims Wege seltsamerweise plötzlich immer öfter kreuzen, sitzt der Polizist von der Mordkommission dem Tatortreiniger jetzt im Nacken.

Der Fall tröpfelt so dahin. Tom hat Probleme mit seiner Tochter. Eddie Lorenzo will seinem alten Kumpel helfen. Erst gen Ende findet Tom drei oder vier Puzzleteile, legt die zusammen und plötzlich ergibt sich ihm und den Zuschauern ein komplett neues Bild. Die Auflösung ist dann auch schnell und unspektakulär. Ein netter Twist, aber auch nicht der beste, den es in der Filmgeschichte gibt.

Cleaner hat keinen Witz, moderate Spannung und eben die kleine Wendung am Ende. Das macht den Film zu absoluter Durchschnittsware. Wenigstens hat Kameramann Scott Kevan einige schöne Einstellungen hinbekommen, die dann von der Musik von Richard Gibbs nett untermalt werden.

Beim Aufschreiben der Zitate musste ich feststellen, dass ich die Zitate schon alle auf dem Rechner hatte. Also muss ich den Film bereits gesehen haben, konnte mich jedoch nicht daran erinnern. Ich habe ein gutes Gedächtnis, was Filme anbelangt. Cleaner ist vollkommen aus meinem Kopf rausgespült gewesen, als ich ihn – anscheinend wieder – sah. Ich denke, das sagt einiges über den Film aus.