Filmplakat Gangs of New York

7/10

"Das Blut soll an der Klinge bleiben." — Gangs of New York, 2002

Gangs of New York

Besprechung

Wir schreiben das Jahr 1846. Ort der Handlung ist das New Yorker Viertel „Five Points“. Zwei verfeindete Gangs gehen aufeinander los, wobei der kleine Amsterdam Vallon (Leonardo DiCaprio) seinen Vater, Priest Vallon (Liam Neeson), sterben sieht. Der Anführer der „Natives“, der Priest erschlug, steckt Amsterdam ins Waisenhaus.

16 Jahre später kommt Amsterdam aus dem Gefängnis Blackhell und sinnt auf Rache. Amsterdam gerät in die Gang von dem Mörder seines Vaters, William ‚The Butcher‘ Cutting (Daniel Day-Lewis). Dieser nimmt ihn nichts wissend wie einen Sohn auf.

Neben den „Natives“ sind in dem Viertel „Five Points“ auch noch die Iren. Iren strömen täglich in großer Zahl nach New York, sind jedoch von den „Ureinwohnern“ New Yorks nicht gerade gerne gesehen. Das stimmt so pauschal nun auch wieder nicht. Wer sie gerne sieht, das sind die Politiker. Allen voran William Tweed (Jim Broadbent), der es auf ihre Wählerstimmen abgesehen hat. Dummerweise steckt er aber auch mit dem Butcher unter einer Decke. New York ist schlicht gesagt ein Sumpf von Gewalt und Korruption.

Übrigens spielt die Geschichte zur Zeit des Bürgerkriegs, der zahllose Opfer forderte und das bedeutete, dass neues Kanonenfutter her musste. Wo könnte man besser solches finden, wenn nicht in „Sümpfen“?

Meinung von

Puhh. Schwierig den Film a.) zu beschreiben und b.) zu bewerten. Im Grunde ist es ein ganz solider Film. Mächtige Kullisen, viele (sehr blutige) Schlachten voller Gewalt. Leo liefert eine gute Rolle ab, Cameron Diaz, die die Geliebte von Amsterdam spielt, ist blass. Wer wirklich gut gespielt hat, das war Mr. Day-Lewis. Böse Buben sind aber auch die gnädigeren Rollen. ;-)

Carsten und ich kamen aus dem Film raus und wußten beide nicht so recht, wie wir den Streifen finden sollten. Er hat etwas. Allerdings weiß ich nicht was ... Zum Schluss wurde er meiner Meinung nach doch etwas zu langatmig.

Fazit: Wenn man aus New York stammt und einer der knapp 8 Mio Menschen ist, die dort wohnen, möglichst eine lange Ahnenreihe in N.Y. hat und sich in Geschichte auskennt ... — Dann könnte einem der Film gefallen. Na, ich sollte besser sagen, diejenigen könnten den Sinn des Films verstehen und er könnte ihnen etwas "bedeuten". Der Rest der Kinogänger, tja, die schauen ihn sich wegen der Kloppereien, Leonardo DiCaprio oder den doch tatsächlich nicht so schlechten Witzen an. Wahrscheinlich denke ich in ein oder zwei Wochen anders über den Film. Aber ich muss ja jetzt schreiben ... :-)

Zusammengefasst ist es ein Film, der von Rache, Ehre und den Geburtswehen einer großen Stadt handelt. Die Leute, die damals für diese Stadt gekämpft, ihr Blut gegeben haben – die sind nicht mehr. *ohwunder* Und keiner erinnert sich an sie. Gangs of New York ist in meinen Augen eine Hommage an diese Menschen. Mag daran liegen, dass Mr. Scorses aus N.Y. stammt? - Da ich jedoch keine Beziehung zu dieser Stadt habe, geht diese Hommage etwas an mir vorbei. (Wo bleibt der Hamburg-Film?) So habe ich mich eben nur nett unterhalten. Mehr will ich doch gar nicht vom Kino ...

Man beachte in der Schlusseinstellun das Bild des "heutigen" New Yorks ... Ist auch schon historisch.