Filmplakat OSS 117 – Er selbst ist sich genug

6/10

"Wie kann etwas Humor sein, was nicht lustig ist?" — OSS 117 – Er selbst ist sich genug, 2009

OSS 117 – Er selbst ist sich genug

Besprechung

Frankreichs bester Geheimagent OSS 117 (Jean Dujardin) wird wieder gefordert. Zwölf Jahre nach seinem ersten Einsatz soll er nach Rio fliegen, um einen Mikrofilm von dem Altnazi Von Zimmel (Rüdiger Vogler) zu kaufen. Auf dem Film sollen sich Namen von französischen Nazi-Kolaborateuren befinden. Also reist unser ewig grinsender Agent nach Brasilien.

Dort angekommen, gerät er in einen Nazi-Hinterhalt, aus dem er von zwei Mossad-Agenten gerettet wird. Man bietet OSS an, mit dem israelischen Geheimdienst zusammenzuarbeiten. OSS soll mit der Agentin Dolorès Koulechov (Louise Monot) Von Zimmel dingfest machen. Israel bekommt Von Zimmel, Frankreich den Mikrofilm. OSS willigt ein, wenn er auch zunächst die attraktive Dolorès für eine Sekretärin gehalten hat. Neben solchen sexistischen Fauspax erlaubt sich der französische Agent auch diverse rassistische Ausrutscher — wie immer ohne es zu merken. Damit treibt er Dolorès oft an den Rand der Verzweiflung.

Die beiden Agenten wollen über Von Zimmers Sohn Heinrich (Alex Lutz) an den Professor mit dem Mikrofilm gelangen. Heinrich ist Hippie und hasst seinen Vater.

Die Jagd auf Von Zimmel wird immer wieder erschwert durch plötzlich auftauchende Chinesen, die OSS umlegen wollen.

Meinung von

Ich fand den ersten Teil, OSS 117 – Der Spion, der sich liebte, lustiger. Er war irgendwie "naiver" und verrückter. Im zweiten Film um den französischen Geheimagenten OSS 177 wird mir zu sehr auf den Themen Juden und Nazis rumgeritten. Noch einmal ein Schuss in Richtung Juden und gleich noch einen. Das wird schnell lahm, gar etwas ungemütlich. Regisseur Michel Hazanavicius meinte noch, man könne sich in Frankreich über drei Gruppen lustig machen: Die Araber, die Juden und die Schwarzen. Die Araber mussten im ersten Teil als Zielscheibe herhalten, diesmal sind es dann eben die Juden geworden, so Hazanavicius.

OSS 117 - Er selbst ist sich genug geht mehr auf die Figur von OSS 117 ein. Wir lernen, dass er Höhenangst hat, was er vor seiner Agenten-Karriere getrieben hat. Dennoch bleibt er im zweiten OSS-Teil blasser als im ersten.

Dabei hat der Film alles, was eine Agentenfilm-Parodie benötigt: Einen selbstverliebten Helden, schöne Frauen, fiese Bösewichte, OSS, der so was wie "Hippie" und lange Haare überhaupt nicht verstehen kann, die typische Schießhaltung von OSS sowie viele Tolpatschigkeiten des Agenten. Schön sind solche Momente, wie z.B. im Büro, nachdem OSS 117 seinen ersten Auftrag in Gstaad erfüllt hat. Da werden französische Namen um sich geworfen, lange, unverständliche Namen — das ist eine einzige herrliche Übertreibung.

OSS 117 - Er selbst ist sich genug hat einige wirklich lustige Momente, OSS 117 – Der Spion, der sich liebte ist jedoch besser. Wenn man eine alberne Agentenparodie sehen will und nichts gegen derbe, politisch unkorrekte Witze hat, kann man sich OSS 117 - Er selbst ist sich genug anschauen. Bestimmt ist er mit einem gewissen Alkoholgehalt noch besser ...