Filmplakat Transformers

6/10

"So was wie das klitze-kleine Energyzer-Häschen aus der Hölle." — Transformers, 2007

Transformers

Besprechung

In der Wüste von Katar findet ein Angriff auf eine US-Militärbasis statt. Der Angreifer ist ein riesiger Roboter, der aus einem zuvor gelandeten Helikopter entstanden ist. Der Roboter wollte an einen Datenkern gelangen, als das nicht klappte, versucht ein anderer, kleinerer Roboter den Datenkern der Airforce One anzuzapfen.

Derweil hat der unscheinbare Schüler Sam Witwicky (Shia LaBeouf) seinen ersten Wagen gekauft, einen gelben, heruntergekommenen Camaro. Irgendwas stimmt mit dem Auto nicht. Wie es scheint, hat es ein Eigenleben und sich Sam ausgesucht. Sam findet heraus, dass sein Auto „lebt“. Eines nachts verfolgt er seinen Wagen und sieht, wie dieser als riesiger Roboter ein Signal in den Himmel sendet. Nicht lang danach stürzen Meteoriten auf die Erde, aus denen sich Roboter erheben. Als Autos getarnt, machen sie sich auf die Suche nach Sam, denn der hat etwas, das die sog. Autobots benötigen: den Schlüssel, um den Allspark zu finden.

Der Allspark ist ein Würfel kosmischer Herkunft. Er hatte einst die Welt der Autobots und der Decepticons erschaffen. Wie es ausschaut, sind die Decepticons schon auf der Erde um den Allspark ebenfalls zu suchen. Deren Anführer, Megatron, will damit auf der Erde eine neue Heimat für die bösen Decepticons schaffen. Die Autobots hingegen entpuppen sich als Beschützer der Menschen.

Hilfe bekommt Sam bei der Suche nach dem kosmischen Würfel von seiner frisch gewonnenen Freundin Mikaele Banes (Megan Fox) und Captain William Lennox (Josh Duhamel), der mit seinen Männern in der Wüste von Katar den ersten Angriff der Decepticons überlebt hat. Nicht genug damit, dass Sam die Decepticons im Nacken hat, stellt sich auch noch die geheime US-Behörde Sektor 7, mit Agent Seymour Simmons (John Turturro) an der Spitze, dem 17-Jährigen in den Weg.

Meinung von

Der Begriff "Popcorn-Kino" wurde wohl für diesen Film geschaffen. Großartige Handlung oder Tiefgang hat der Streifen nicht. Muss ja auch nicht immer sein. Man schaut ihn an — und vergisst ihn. Habe ihn gesehen und nicht gleich die Kritik geschrieben. Zwei Tage später hatte ich schon Schwierigkeiten, mich an die Handlung zu erinnern.

Nachdem die Comics alle schon abgegrast sind, hat sich die Filmindustrie auf ein neues Zugpferd konzentriert. Da die Studios alle keinen Mumm mehr haben und nichts Neues wagen, sondern nur noch auf Altbewährtes setzen (Comics haben bereits eine Zielgruppe und laufen auch in der Regel schon seit vielen Jahren erfolgreich), muss etwas (vermeintlich) Neues her. In diesem Fall also Spielzeug. Transformers sollte übrigens nicht der einzige Spielzeug-Film bleiben. Die Schlümpfe stehen schon in den Startlöchern, He-Man ebenso. Das Zielpublikum für Transformers ist somit schnell ausgemacht: kleine Jungs, die mittlerweile nicht mehr so klein sind, sondern Geld verdienen, sich aber an ihre Kinderzimmerzeit erinnern. Vielleicht haben sie auch schon selber kleine Kinder.

Nicht nur die Tatsache, dass an eine Kindheitserinnerung angeknüpft wird, es kommt auch noch das leichtbekleidete Mädchen (eigentlich zwei) hinzu. Und ein nerviger Mini-Roboter für die Jüngeren unter den Kinogängern. Außerdem noch heroisches Militär: Fertig ist die Popcorn-Suppe.

Megan Fox hat mit ihrer "Ich räkel' mich auf dem Auto, weil ich kann schrauben"-Nummer so manchen feuchten Jungentraum befriedigt. Mehr kann sie auch nicht. Ein schauspielerischen Talent möchte ich ihr nicht unterstellen. Wieso dann noch ein weiteres Mädel, ein Blondchen, mitspielen musste — wird mir ein Rätsel bleiben. Da brauchten sie eine Geek-Fraktion, die den "Code" der Decepticons knacken konnte, junge, frische Uni-Abgänger. Und da dachte man sich, man muss auch in diesen Szenen den kleinen Jungen noch etwas "Guckfleisch" mit auf den Weg geben, also setzten sie — gaaaanz realistisch — so ein Laufstegmodel wie Rachael Taylor vor die Kamera. Peinlich.

Der Film läuft, man muss nicht großartig mitdenken, kann sein oben angesprochenes Popcorn futtern und gut ist. Für mehr ist Transformers nicht da. Außer als Sportvorlage für kleine Jungs. Und zum Ärgern: Zum einen habe ich mich sehr über diesen kleinen Decepticons geägert, der in der Airforce One zuerst ein Radio war und dann nervös rumzuckend und -spackend den Datenkern anzapft. Nervig! Das Teil ist der Jar-Jar Binks der Transformers. Wieder etwas aus der Marketingabteilung für die jüngeren Zuschauer. Ebenso nervte die Figur von John Turturro. Sein "Agent" ist lächerlich hoch zehn. Wieder eine "Lachnummer" für die jüngeren Zuschauer im Saal.

Den Film kann man sich anschauen, wenn man super-seichte Knall-Peng-Bumm-Unterhaltung haben will. Muss man aber auch nicht.