Filmplakat Predators

6/10

"Keine Jagd ist so, wie die Jagd auf einen Menschen." — Predators, 2010

Predators

Besprechung

Acht Menschen fallen aus dem Himmel und landen in einem dichten Dschungel. Alles harte Knochen, naja fast alle. Sechs sind aus irgendwelchen Vereinigungen wie der Yakuza, der israelischen Armee, einer osteuropäischen bzw. einer afrikanischen Killertruppe oder Auftragskiller für ein südamerikanisches Kartell. Und dann ist da noch der Söldner Royce (Adrien Brody). Zu diesen „Killermaschinen“ gesellen sich noch der Arzt Edwin (Topher Grace) und ein Sträfling names Stans (Walton Goggins), der kurz vor der Exekution stand.

Diese Truppe muss sich zunächst zusammenraufen, also möglichst nicht gleich gegenseitig umbringen und dann raus aus dem Dschungel. Aus Misstrauen muss somit Vertrauen werden.

Und das bitte schnell, denn irgendwas stimmt an diesem Dschungel nicht. Tief im Wald findet die Truppe Käfige, die ebenfalls mit Fallschirmen abgeworfen wurden. Und was da drin war, scheint nicht nett zu sein.

Nach einer Weile realisieren die Abgeworfenen, dass sie nicht mehr auf der Erde sind und dass sie Teil einer „Jagdgesellschaft“ sind. Riesige Außerirdische sind hinter ihnen her. Nähere Infos zu diesen Predators gibt Noland (Laurence Fishburne), der vor einigen Jahren ebenfalls „Beute“ war, aber den Jägern entkommen konnte. Seitdem vegetiert er in seinem Versteck vor sich hin.

Die mittlerweile dezimierte Gruppe versucht zunächst zu fliehen, doch Royce nimmt dann schließlich doch das Ruder in die Hand und entwickelt einen Plan, um von diesem Planeten zu entkommen. Dafür müssen sie jedoch zunächst die Außerirdischen ausschalten.

Meinung von

Kommt. Man darf nicht viel von dem Film erwarten. Die Inhaltsangabe hätte auch mit drei Sätzen abgehandelt werden können (dann sähe diese Seite nur so leer aus). Also warum tut man sich so einen Film an? Ist die Geschichte nicht schon tierisch ausgelutscht? Hatten wir im ersten Teil, Predator, nicht schon die Dschungel-Situation? Ja, hatten wir. Damals kämpfte Arnold Schwarzenegger gegen den Predator. Im zweiten Teil fand dann der Kampf zwischen Predator und Danny Glover in einer Stadt statt. Nun also "Back to the roots"?

Im Grunde schon. Die israelische Scharfschützin Isabelle (Alice Braga) erzählt von genau dem Vorfall mit Arnie und wie er den Predator im Endeffekt besiegen konnte. Nette Brücke, nett auch, dass sie diese List später in Predators noch einmal aufgreifen. Es gibt insgesamt zwei oder drei Anspielungen an den ersten Film, quasi eine Hommage. Nett.

Predators ist kein Meilenstein der Filmkunst. Man hätte das Franchise eigentlich nach dem zweiten Teil ruhen lassen können. Selbst AvP und sein Nachfolger waren nicht wirklich nötig. Dennoch sind wir ins Kino gegangen und haben uns die Verfolgungsjagd angeschaut.

Es gibt einige schöne Ideen. Ganz klar vorne: Der Schwertkampf zwischen dem Yakuza und einem Predator. Schön asiatisch auf einem Grasfeld, das sich im Wind bewegt, aufgenommen. Das war echt cool. Am Ende gibt es einen überraschenden Twist, den weder Moviejunkie Thorsten noch ich vorausgeahnt hatten.

Wirklich blutig ist der Streifen nicht, es gibt einen Schreckmoment und ansonsten kann man sich durchaus an den Predators und ihren "Schoßhunden" erfreuen.

Der Film plätschert dahin, und trotz einiger netter Ideen fehlt "das letzte Bisschen", das der erste Film mit Schwarzenegger noch hatte. Das Tempo hätte höher sein müssen, die Verzweiflung bei den Gejagten sichtbarer und die Rolle von Adrien Brody bleibt auch eher blass. Er macht seinen Part gut — trotz seiner eher schmächtigen, in dem Film drahtigen — Erscheinung. Man bekommt mit, dass er lieber alleine durch den Dschungel laufen würde, anstatt mit Fremden, der "Lonesome Wolf" will ihm jedoch nicht wirklich gelingen. Eine Horde muskelbepackter Soldaten, wie im ersten Predator-Teil, ist irgendwie "glaubhafter". Na gut ... Zumindest cooler.

Man geht in den Film, wenn man a.) die alten Predatorfilme kennt und seine interplanetarischen Lieblingsjäger einfach mal wieder in Action sehen möchte und b.) wenn man keine hohen Ansprüche an Dialoge, Handlung oder Spannung hegt. Wenn es, wie derzeit, zu heiß ist und man Abkühlung braucht, ist ein Kinobesuch übrigens ebenfalls immer eine gute Wahl. Auch in diesem Fall kann man sich Predators anschauen. Lasst mich sagen, Predators ist nicht der beste Film des Jahres, er ist aber auch nicht total durchgefallen — was wohl viele im Voraus vermutet haben.