Besprechung
Es ist soweit, die Menschen sollen zum Mars fliegen. Der Weg ist weit und beschwerlich, deshalb werden die Astronauten nicht gleich ins All geschossen. Sie sollen zunächst auf der Erde, isoliert in einem unterirdischen Bunker, 400 Tage unter den Bedingungen verbringen, die sie dann auch auf dem Raumflug haben werden. Kapitän Theo Cooper (Brandon Routh) ist nicht so gut drauf, hat sich seine Freundin Dr. Emily McTie (Caity Lotz) doch erst kürzlich von ihm getrennt. Und dann muss er 400 Tage mit ihr eingesperrt verbringen?
Außerdem an Bord sind noch Cole Dvorak (Dane Cook), dessen Aufgabe es ist, die „Reise“ zu dokumentieren, sowie Bug Kieslowski (Ben Feldman), der erst vor einiger Zeit seinen Sohn verlören hat.
Die Mission startet, der Flug wird simuliert. Das ausführende Kepler Institut lässt die vier Astronauten jedoch nicht einfach nur vor sich hinfliegen. Es passieren immer wieder Dinge, die auch im Weltall passieren können und auf die die Reisen reagieren müssen. Doch irgendwann meldet sich niemand mehr von draußen. Die Vier sind alleine.
Meinung von Nils
Einmal-Superman Brandon Routh steigt mit seiner TV-Kollegin Caity Lotz (Legends of Tomorrow) in den Abgrund, um Astronauten zu spielen. 400 Days ist nie im Kino angekommen, da es eine reine TV-Produktion des amerikanischen Senders Syfy ist. Ganz ehrlich, es ist auch nicht schlimm, dass der bei auf einer Silberleinwand gezeigt wurde.
Die Grundidee ist ja noch nett. Was passiert, wenn man vier Menschen über einen langen Zeitraum auf engem Raum einsperrt? Wie wirkt sich das auf ihre Psyche aus? Nichts Neues, aber man hätte etwas draus machen können. Bug scheint auch mitzuspielen. Er verkriecht sich in seinem Zimmer, an dessen Wände er ein undurchdringliches Labyrinth malt. Dvorak scheint irgendwann geheime Nachrichten auf seinem Bildschirm zu sehen, die ihm suggerieren, dass es alle auf ihn abgesehen haben. — Und dann verpufft das alles.
Kurz vor Ablauf ihrer 400-tägigen Mission, sehen die vier Wissenschaftler einen fremden Mann in ihren Quartieren. Sie folgen ihm raus – wo nichts mehr ist, wie es war, als sie in den Untergrund gestiegen sind. Der Mond scheint weg zu sein. In einer entfernten Stadt treffen sie dann auf Menschen, die sich alle seltsam verhalten.
Okay, denkt man sich, dann ist also der Mond auf die Erde geknallt und die Menschen kämpfen – u.a. mittels Kannibalismus – ums Überleben. Aber auch diese Geschichte wird nur halbherzig angegangen. 400 Days weiß nicht so recht, was es sein will und hinterlässt beim Zuschauer einen fahlen Geschmack.
Wer B-Movies mit schlechter Handlung mag, ist mit 400 Days gut bedient, alle anderen sollten die 90 Minuten lieber sinnvoller nutzen. Man merkt ihm an, dass er in nur 15 Tagen abgefilmt wurde. Schade um Brandon Routh, der damit einen Schritt weiter zurück in Richtung B-Klasse gemacht hat.
Außerdem: Ich wollte einen SciFi-Film mit Weltraum und so sehen. Stattdessen bekomme ich die Studio-Produktion von unter der Erde gezeigt. Da hat das Plakat mehr versprochen.