Besprechung
Eben Oleson (Josh Hartnett) ist der Sheriff des kleinen Barrow in Alaska. Das Örtchen liegt soweit am Arsch der Welt, dass es hier einen vollen Monat Nacht gibt, während draußen Minusgrade herrschen. Dieser Monat steht bevor und die meisten Menschen verlassen das Städtchen. Auch Stella Oleson (Melissa George) will noch schnell weg – verpasst aber ihren Flieger. Nicht nur, dass 30 Tage Dunkelheit nerven, nun hockt sie auch mit ihrem Noch-Ehemann zusammen, abgeschnitten von der Welt.
Die lange Nacht dräut, als seltsame Dinge geschehen. Zunächst findet Eben einen Haufen verkohlter Handys. Dann werden von einem Stadtbewohner alle Hunde im Zwinger umgebracht. Schließlich taucht ein Fremder (Ben Foster) auf, der die Verbliebenen einschüchtert mit seiner unheimlichen Art und seinen düsteren Prophezeiungen.
Doch es kommt schlimmer: Eine Gang blutrünstiger Vampire, unter der Leitung von Ober-Vampir Marlow (Danny Huston), hat sich Barrow als Futterstelle ausgesucht. Hey! 30 tage kein Sonnenlicht! Das ist ein Super-Mega-Bonuspunkt für die Bösen!
Eben, Stella und eine Handvoll anderer Überlebender versuchen die dunkle Zeit heil zu überstehen.
Meinung von Nils
30 Days of Night basiert auf der gleichnamigen Comic-Miniserie aus der Feder von Steve Niles. Die Zeichnungen von Ben Templesmith sind sehr düster und rau, man sieht den Schnee fallen, mitten in der Nacht. Regisseur David Slate, der davor Hard Candy abgedreht hatte, versucht in seiner Filmumsetzung viel der Comic-Stimmung einzufangen. 30 Days of Night wirkt an vielen Stellen wie ein Studio-Stück — was es auch ist —, aber immerhin sind die Kulissen sehr groß. Die Hauptstraße von Barrow wurde komplett im Studio gebaut, es wurde viel Wert auf die richtige Beleuchtung gelegt. Das muss man dem Film hochhalten.
Ansonsten ist er etwas "unrund". Wir sehen zwar, dass die Vampire von einem großen Schiff zu kommen scheinen, aber woher das kam, wie das mit dem Sonnenlicht funktionierte — bleibt alles offen.
"Angenehm", weil erfrischend anders, ist der Ansatz, dass diese Vampire so gar nicht romantisches an sich haben. Sie sind das, was so ein Vampir normalerweise sein sollte: Blutrünstig und -durstig. Das wird verstärkt durch die Tatsache, dass Danny Huston und seine Vampir-Schergen eine komplett andere, kehlige Sprache sprechen.
So kauderwelschen sie durch die dunklen Straßen des Alaska-Städtchens und reißen wie wilde Tiere alles, was ihnen in die Finger kommt. Der Film hat FSK 18 — was nicht völlig unberechtigt ist. Ich meine — Hey! — da wird einem kleinen Mädchen dr Kopf abgehakt. Okay, die war blutrünstig und so, aber immerhin ...
30 Days of Night ist nicht der beste Film, aber ein wenig Klaustrophobie, gepaart mit Splatter-Elementen bietet er uns schon.