Filmplakat Prinz Eisenherz

8/10

"Man lernt am besten durch Schläge." — Prinz Eisenherz, 1954

Prinz Eisenherz

Besprechung

Der Wikinger-König Aguar (Donald Crisp) musste mit seiner Frau (Mary Philips) und ihrem Sohn Prinz Eisenherz (Robert Wagner) fliehen, nachdem der brutale Sligon (Primo Carnera) die Herrschaft an sich gerissen hat und alle Christen verfolgen ließ. Aguar und Familie kommen auf einer geheimen Burg als Gäste von König Artus (Brian Aherne) unter. Hier sollen sie ausharren, bis man ihre Heimat Thule wieder zurückerobern kann. Doch vom Vertrauten Aguars, dem Wikiniger-Krieger Boltar (Victor McLaglen) kommen schlechte Neuigkeiten: Sligon hat seine Suche nach dem wahren König von Thule ausgweitet.

Aguar schickt seinen Sohn Eisenherz nach Camelot an den Hof von König Artus, wo er das Handwerk des Ritters erlernen soll. Auf dem Weg zum Schloss stößt der junge Prinz jedoch über einen geheimnisvollen schwarzen Ritter, der ihn verfolgt, nachdem Eisenherz mit angesehen hat, wie der Ritter mit Wikingern verhandelt hat. Eisenherz kann fliehen und gelangt nach Camelot, wo er die haarsträubende Geschichte erzählt.

Der Ritter Sir Gawain (Sterling Hayden) nimmt den jungen Wikinger als seinen Knappen auf – Sir Brack (James Mason) hat ebenfalls Interesse an Eisenherz bekundet, überlässt ihn jedoch dem edlen Gawain.

Bei einem unerlaubten Ausflug mit Sir Brack wird Eisenherz erneut von dem schwarzen Ritter angegriffen und von Wikingern verwundet. Er kann sich retten und wird von der Prinzessin Aleta (Janet Leigh) und ihrer Schwester Ilene (Debra Paget) gefunden und verpflegt. Eisenherz und Aleta kommen sich näher.

Da draußen lauert aber immer noch der schwarze Ritter, und wie es aussieht, will er den Thron von König Artus mit Hilfe von 1.000 Wikingern an sich reißen.

Meinung von

Das ist ein Film aus der Rubrik "Sonntagnachmittagfilm": Wenn es draußen ungemütlich war, der Tee und Kuchen auf dem Tisch standen, dann hat man in den 1980ern solche Filme zusammen mit der gesamten Familie geschaut. Eine gute Zeit! Dabei war der Streifen um den Wikinger-Prinzen, der an den Hof von Camelot kommt, schon damals alt. 1954 gedreht, basiert der Streifen auf den Comic-Strips von Hal Foster, der auch Tarzan zeichnete. Die ersten Seiten des sehr klar gezeichneten Eisenherz wurde erstmals 1937 veröffentlicht. Also war die Verfilmung auch schon auf einem "Oldie" basierend. Macht nichts. Die Geschichte ist klassisch und gut.

Wie in den 1950ern üblich, ist der Film natürlich quietschbunt und fern der Realität – aber das störte damals niemanden und sollte auch heute nicht stören. Einfach anschauen und genießen.

Robert Wagner war damals noch am Anfang seiner Karriere, doch Prinz Eisenherz katapultierte ihn ganz nach oben. Trotz seiner schlechten Perücke. Die müsste er jedoch tragen, um dem in Hal Foster angegeben Pagenschnitt gerecht zu werden, dem unverkennbaren Zeichen Eisenherz’. James Mason ist es, der an erster Stelle auf dem Plakat erwähnt wird, der Bösewicht also, nicht der Held. Man nahm, was besser das Publikum anzog.

Wir haben edle Ritter (Gawain), einen wunderbaren Schurken mit einer guten Hintergrundgeschichte (Mason), wir haben aber auch die holde Prinzessin (Leigh) – also alle Zutaten für einen wunderbaren Schinken. Wie schon erwähnt, hat Masons Sir Brack eine plausible Hintergrundgeschichte, die sein Sinnen nach dem Thron ausreichend erklärt. Da verbindet sich der Christ auch schon mal mit dem Wikinger. Was hat Sligon davon? Brack will dem Wikinger den zum Christentum übergelaufenen Aguar samt Familie aushändigen.

Natürlich darf die Liebe nicht zu kurz kommen. Und wo Liebe ist, da ist auch Verwirrung. Als Gawain verletzt wird und ins Schloss von Aletas Familie gebracht wird, ist es Aleta, die er zuerst sieht und sich in sie verliebt. Aber Eisenherz liebt Aleta doch auch. Da aber sein Herr nun die Prinzessin begehrt, tritt der junge Prinz zurück. Zumal er wichtige Familienangelegenheiten zu erledigen hat. Das versteht natürlich Aleta nicht und so nimmt das Liebesunglück seinen unvermeidlichen Lauf.

Damals wusste man noch, wie man einen zwar kitschigen, aber doch guten Film machte. Auch wenn das Geräusch, das die aufeinander treffenden Schwerter sehr blechern klingt. :-)