Filmplakat Mission: Impossible 3

6,5/10

"Dies ist eine Sondereinheit, keine Sonderschule." — Mission: Impossible 3, 2006

Mission: Impossible 3

Besprechung

Ethan Hunt (Tom Cruise) hat sich aus dem aktiven Dienst bei der IMF herausgezogen, ist nun Ausbilder und kurz davor Julia (Michelle Monaghan) zu heiraten. Da taucht ein alter Kollege auf. John Musgrave (Billy Crudup) erzählt Ethan davon, dass seine erste Auszubildende, Lindsey Farris (Keri Russell), bei einem Einsatz in Berlin gefangen genommen wurde. Ethan erklärt sich bereit, Lindsey zu befreien. Sein Team besteht aus dem Hacker Luther Stickell (Ving Rhames), dem Hubschrauberpiloten Declan Gormley (Jonathan Rhys Meyers) und Zhen Lei (Maggie Q). Die Befreiungsaktion endet damit, dass in Lindseys Kopf eine Minibombe explodiert.

Hinter der Entführung steckt der Waffenhändler Owen Davian (Philip Seymour Hoffman). IMF-Boss Theodore Brassel (Laurence Fishburne) ist nicht angetan von der gesamten Aktion und ihrem Verlauf. Er wusste nichts von der Befreiungsaktion.

Ethan und sein Team erfahren, dass Davian einen neuen Deal über die Bühne bringen will – im Vatikan soll die „Hasenpfote“ übergeben und dann später an den Mann gebracht werden. Die IMF-Agenten schleusen sich in den Vatikan ein und kidnappen Davian. Doch der wird wieder befreit und will seine Hasenpfote haben. Dafür muss Ethan nach Shanghai – wo auch Julia mittlerweile ist. Die Frau von Ethan ist Geisel von Davian.

Meinung von

Nachdem John Woo den zweiten Teil total vermurkst hatte, kam sechs Jahre später die Fassung von Regisseur J.J. Abrams heraus. Abrams hatte sich bis dahin eher einen Namen als Produzent gemacht. Mission: Impossible III sollte sein erster Film für die Silberleinwand werden. Abgeliefert hat er solide, wenn auch nicht besondere Action-Kost.

Auch in der dritten Ausführung der "Mission Impossible"-Filme hat die IMF ein Problem in den eigenen Reihen. Dass Davian an die Agentin herankommen konnte hat seinen Grund. Neben der "Wir versuchen den Waffenhändler aufzuhalten"-Geschichte gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang. Irgendjemand von der IMF scheint mit dem Waffenhändler zusammenzuarbeiten. Lindsey gibt Ethan einen Tipp in diese Richtung und es scheint so, als wäre der Maulwurf ganz weit oben angesiedelt.

Im Gegensatz zu Mission: Impossible II hat der dritte Teil wenigstens einen guten Bösewicht. Philip Seymour Hoffman ist kalt, steif, unberechenbar, eklig. Ein guter Gegner also für den geleckten Tom Cruise. J.J. Abrams setzt einen MacGuffin ein, um die Geschichte am Laufen zu halten. Es wird nie erklärt, was die Hasenpfote wirklich ist – tut auch nicht zur Sache. Alle sind hinter diesem Ding her. Mehr braucht es nicht.

Eingangs ist Mission: Impossible III noch recht konventionell gedreht. Später wechselt Abrams zu einer Art Comic-Beleuchtung. Alles ist in Grün, Rot, Gelb und Blau getaucht. Das erinnert an einen Comic-Strip. Wenn man optisch schon so arbeitet, kann man auch inhaltlich in die Richtung gehen. Dennoch bleibt Mission: Impossible III im Fantasie-Rahmen eines soliden Action-Streifens. Hier fliegen keine Tauben durch brennende Türen ...

Was sich Abrams wohl nicht hat nehmen lassen: Wenn Ethan in den Vatikan eindringt und sich von der Mauer herunter lässt, dann erinnert das arg an die bekannte Szene aus dem ersten Teil, wenn er sich an einem Seil im Computerraum herablässt. Da hat Brian De Palma schon etwas beeindruckendes hinterlassen ...

Die Nebenfiguren sind diesmal alle soweit gut. Keiner wirkt blass, selbst der Hubschrauberpilot hat mehr zu tun als im Vorgänger.

Mission: Impossible III ist gute Popcorn-Action-Unterhaltung ohne Tiefgang. Wie man es von dem Franchise erwartet.