Filmplakat King-Kong, Frankensteins Sohn

2,5/10

"Kleine Folter gefällig, oder ein Tässchen Kaffee?" — King-Kong, Frankensteins Sohn, 1967

King-Kong, Frankensteins Sohn

Besprechung

Der verrückte Dr. Who (Hideyo Amamoto) will im Geheimen für eine nicht genannte Macht – vertreten durch die junge Madame Piranha (Mie Hama) – das Element X aus den Tiefen eines Vulkans bergen. Dazu hat er einen riesigen Roboter-King Kong gebaut, der viel stärker ist als das Original. Doch sein Roboter versagt. Das Element X setzt den Blechhaufen außer Gefecht.

Während sich also Dr. Who mit seinem Blech-Affen rumschlägt, finden die UN-U-Bootfahrer Commander Carl Nelson (Rhodes Reason), seine rechte Hand, Lieutenant Commander Jiro Nomura (Akira Takarada) und die schnuckelige Lieutenant Susan Watson (Linda Miller) auf einer Insel den echten King Kong. Eben rettet der riesige Affe noch Miss Watson vor einem T-Rex, schon muss er hinter seiner neuen Flamme durchs Wasser herwaten. Die drei Menschen sind schnell auf dem Weg zurück zum U-Boot.

Dr. Who bekommt durch Madame Piranha mit, dass es eine „Beziehung“ zwischen Miss Watson und dem echten King Kong gibt. Das will er zu seinem Vorteil nutzen. Der Riesenaffe ist bestimmt besser geeignet, das Element X zu bergen. Dazu bedarf es nur einer Portion Hypnose. Und wenn King Kong dann immer noch nicht spuren sollte, hilft bestimmt seine „Freundin“ Miss Watson – die Dr. Who samt Nelson und Nomura an den Nordpol entführt.

King Kong kann entkommen. Dr. Who schickt seinen Stahl-Affen hinterher und so kommt es zum Endkampf in Tokio. Wo sonst? War doch klar …

Meinung von

Ich war noch nie ein Freund von japanischen Filmen. Schon gar nicht von den Godzilla-Streifen, in denen sich ein Typ in einem wabbeligen Latexkostüm seinen Weg durch ein Pappmaché-Tokio bahnt. Aber es gab wohl dafür mal einen großen Markt. Warum sonst sollten so viele ähnliche Filme daraus entsprungen sein?

King Kong - Frankensteins Sohn sahen wir im Metropolis im Rahmen des vierten Monster machen mobil-Festivals. Die Vorreden waren diesmal recht kurz und knapp. Aber mit einem Satz hatten Andreas Schiefler und Ralf Lorenz den Nagel auf den Kopf getroffen: Solche Filme wie King Kong - Frankensteins Sohn sind Trash pur und man würde sich so was nicht alleine zuhause anschauen wollen. Aber mit vielen Gleichgesinnten im Kino macht auch so ein Schund einen riesigen Spaß!

Die Story ist durchgeknallt, die Schauspieler mies, die Dialoge noch mieser, die Monster grauenhaft mies. Dieser King Kong mit seinen menschlich gestalteten Augen und seinen künstlich verlängerten Armen ist eine Schande für alle Kinomonster. Wenn er das erste Mal rumspringt, geht ein Augenlid zu und es sieht so aus, als wäre der König der Affen sturzbesoffen.

Moviejunkie Thorsten fand die vielen Spielzeug-Boote, -Flugzeuge, -Wassergleiter und -Panzer putzig. Da hatte er dann viel, was putzig war. Man hatte offensichtlich kein Geld für Fahrzeuge, deshalb war alles, was sich bewegte und weder Mensch noch Monster war, ein Spielzeug. Menschen wurden dann per Bluescreen davor platziert. An einigen Stellen, wenn King Kong die weiße Frau in seine riesige Pranke nimmt, dann sieht man um Linda Miller noch verdammt viel blaue Ränder. Sehen wir die junge Frau in Kongs Hand aus einer etwas entfernteren Perspektive, haben wir eine echt mies gestaltete Puppe vor uns. Deren Haarfarbe stimmte noch nicht mal mit der der Schauspielerin überein! Himmel. Immerhin haben sie das Motiv mit der jungen Frau, die das Herz des Monsters stiehlt (wie z.B. auch Jahre später in Peter Jacksons King Kong) übernommen.

Das einzige wirkliche Monster ist übrigens der Darsteller des teuflischen Dr. Who. Noch nie sah ich einen Schauspieler mit so schlechten Zähnen! Seine gesamte untere Zahnreihe ist ein einziges Ruinenfeld. Das war echt gruselig!

Hier ein paar Fragen, die beim Schauen des Films aufkamen: Wieso suchen UN-Angestellte nach Erdöl? Und das auch noch in einem U-Boot? Warum bekommen die beiden Männer Mini-U-Boote zum Fliehen, die Frau aber nicht? Wieso versteht King Kong jedes, aber auch jedes Wort, das die Menschen zu ihm sagen? Was hat es mit dem Piepen und Biepen auf sich, das der Metall-King Kong von sich gibt? Wieso heißt der Film King Kong - Frankensteins Sohn, wenn da nicht ein einziger Typ vortritt und sagt "Hey, ich bin Frankenstein und der King Kong, das ist mein Baby. Ihr seid alle verdammt!"? Und schließlich die wichtigste Frage überhaupt: Wissen sie, ob King Kong schwimmen kann?

Also noch einmal: Der Film ist Müll hoch zehn! Aber schaut man ihn sich mit Filmliebhabern in einem Kino an, wird das ein herrlicher Spaß. Das ist alles so mies, da kann man nur herzhaft drüber lachen. Ein schlechter Streifen, der nüchtern betrachtet keinen Punkt verdient, aber weil wir uns so köstlich amüsiert haben, gibt es dennoch Punkte dafür. Moviejunkie Thorsten schien sehr zufrieden zu sein, diesen schlechten Film gesehen zu haben.