Filmplakat Gran Torino

9/10

"Das was einen Mann am meisten quält, ist das, was ihm nicht befohlen wurde." — Gran Torino, 2008

Gran Torino

Besprechung

Der Korea-Veteran Walt Kowalski (Clint Eastwood) hat seine Frau verloren. Nun hockt der verbitterte, griesgrämige, rassistische alte Mann alleine in seinem Haus. Zu seinen Kindern hat er keinen guten Draht. Seine Ruhe wird gestört von den verhassten, schlitzäugigen Nachbarn.

Der junge Thao (Bee Vang) lebt mit Schwester Sue (Ahney Her), Mutter und Großmutter neben Walt. Thao ist zurückhaltend, macht Arbeiten für Frauen und ist deshalb nicht sehr angesehen. Sein Vetter Spinner (Doua Moua) will ihn in seine Gang reinziehen, doch Thao verweigert das zunächst. Irgendwann ist kein Entkommen mehr. Als Initationsritus soll Thao den ’72 Gran Torino von Walt stehlen. Doch der Diebstahl geht voll daneben. Wofür sich Spinner und Gang bei Thao revanchieren wollen. Walt geht dazwischen und rettet die „Bambusratte“.

Plötzlich hat er die Hmongs, also Sue und ihre gesamte Verwandtschaft, sowie die Nachbarschaft am Hals. Sie feiern Walt als Helden, was er gar nicht lustig findet. Allmählich freundet sich der unglückliche Walt mit den beiden Hmong-Jugendlichen an. Bis es zur Konfrontation mit Spinners Gang kommt.

Meinung von

Ein toller Film. Manche sehen in Clint Eastwood den Bad Ass schlechthin. Früher, wie z.B. in seiner Glanzrolle als schießwütiger Bulle "Dirty Harry", zeichnete er sich aus, als der Mann mit dem bösesten Blick. Einem Blick, der Steinen das Fürchten beibringt. Diesen Blick hat er als betagter Schauspieler immer noch drauf. Oh. Mein. Gott. Der kann aber auch grimmig dreinschauen und die Zähne fletschen! Man nimmt ihm seinen Hass wirklich ab. Also vond er schauspielerischen Seite her nichts einzuwenden.

Die Geschichte des hassenden Mannes, der jeden in seinem Umfeld vor den Kopf stößt und im Ende ein riesiges Opfer für Menschen aufbringt, die er nie zu mögen gewagt hat, ist ergreifend.

Wir lernen allmählich, wieso Walt so ist, wie er ist. Ganz am Ende beichtet er dem jungen Pater Janovich (Christopher Carley), wie es seine verstorbene Frau es von ihm gewünscht hat. Die wirkliche Beichte gibt er dann aber dem jungen Asiaten Thao. Der Krieg hat ihn verändert und zu dem gemacht, was er ist.

Gran Torino ist nie peinlich, nimmt alle Rollen ernst und konnte mir schon so manchen Schluchzer entreißen.

Man muss über den Rassismus von Walt hinwegsehen. Wer den Film mag, weil er rassistisch ist und Walt ständig über alle Ethnien herzieht, der hat den Film nicht verstanden.

Anschauen!