Filmplakat Das Ding aus einer anderen Welt

7/10

"Ich fühl mich als menschliches Wesen." — Das Ding aus einer anderen Welt, 1982

Das Ding aus einer anderen Welt

Besprechung

Ein Hund läuft durch den Schnee der Antarktis auf eine amerikanische Forschungsstation zu. Ein Hubschrauber verfolgt das Tier und ein Mann will es erschießen. Der Hund schafft es ins Lager, die Insassen des Hubschraubers kommen ums Leben. Was für ein seltsames Vorgehen der norwegischen Kollegen.

Pilot R.J. MacReady (Kurt Russell) macht sich mit Dr. Cooper (Richard Dysart) auf den Weg, um zu sehen, was in der norwegischen Forschungsstation los ist. Dort angekommen, finden sie eine zerstörte Anlage und etwas sehr Seltsames. Ein Haufen Fleisch, viele Arme, mehrere Köpfe — kein Mensch, aber irgendwas von Mensch hat es. Die Männer auf der US-Forschungsstation können sich keinen Reim darauf machen.

Als sie dahinter kommen, dass der Hund eine außerirdische Lebensform beherbergte und diese in der Lage ist Lebewesen ihrer Umgebung zu imitieren, bricht Paranoia aus. Jeder könnte infiziert sein und die anderen Männer ebenfalls anstecken. Mac übernimmt die Führung in der Jagd auf das Wesen, um es davon abzuhalten, dass es aus dem ewigen Eis in die Zivilisation gelangt, wo es innerhalb kürzester Zeit die Menschheit ausrotten würde. Dass draußen ein Eissturm wütet, ist nicht gerade hilfreich.

Meinung von

Der Film hat echt schon einige Jahre auf dem Buckel und ich sah ihn tatsächlich auch erst vor einiger Zeit das erste Mal. Man musste bis vor kurzem noch hart darum kämpfen, den Film nicht in der beschnittenen ab-16-Version zu sehen, sondern in der vollen ab-18-Version. Aus heutiger Sicht sind die Effekte natürlich nicht mehr so wild. Solche Dinge, wie sie Regisseur Carpenter zeigt, macht man heute schnell mit Computern, damals wurde massig Animatronik eingesetzt. Trotzdem ist Das Ding aus einer anderen Welt immer noch verdammt gruselig anzuschauen.

Das Ding fängt sehr ruhig an, im Hintergrund hören wir für die damalige Zeit typische Synthesizer-Musik, die mir tierisch auf den Keks geht. Zum Glück wird später im Film auf "klassische" Orchestermusik gewechselt.

Die Geschichte ist im Grunde sehr ähnlich zu dem, was wir im Original von 1951 schon gesehen haben. In der Erstverfilmung des Themas war es eine Art Pflanzenmonster, das durch die Station wandelte. In der 80er-Version ist es ein Gestaltwandler, der beim Sich-Anpassen erst noch "üben" muss. Deshalb kommen völlig entstellte Gestalten dabei heraus. Mann, in Carpenters Das Ding geht ständig irgendein Bereich am Körper des außerirdischen Wesens auf und etwas Neues kommt heraus. Viel Schleim, blutig rot, absurde und abstoßende Morphologien. Das macht auch schon den Horror des Films aus.

Die eigentliche Hauptgeschichte, dass die Mannschaft einen Gestaltwandler in ihrer Mitte hat und sich auf einmal alle gegenseitig misstrauen, kommt zwar auch herüber, die Horror-Effekte sind dann aber doch das, was einem im Kopf haften bleibt. Der abgetrennte Kopf, aus dem Spinnenbeine kommen — den finde ich immer noch ekelhaft. Was das anbelangt, hat Horror-Meister Carpenter aus dem Vollen seines kranken Hirns geschöpft.

Ich hätte mir mehr von der Angst innerhalb der Gruppe gewünscht, dafür weniger Splatter-Monster. Das Ende ist unbefriedigend, lässt es doch offen, ob Childs (Keith David) nun infiziert ist oder nicht. Man bleibt auch mit der Frage zurück, ob die Childs und Mac noch gerettet werden oder nicht. Solche losen Enden mag ich nun einmal nicht.

Ansonsten ist Das Ding aus einer anderen Welt gruselige Unterhaltung, die man als Filmfreund einfach einmal gesehen haben muss.

Was ich nicht ganz verstanden habe: Funker Windows (Thomas G. Waites) meldet sich als "Außenstelle 31", am Anfang des Film steht ein Schild, das besagt "Station 4". Mir ist auch nie ganz klar geworden, wen der Hund als erstes "besucht". Man sieht nur die Silhoutte des Opfers. Ist da was an mir vorbeigegangen? Und die gesamte Schlusssequenz, wenn nur noch ein paar Überlebende vorhanden sind und auf das Monster Jagd machen ... — wieso die sich trennen, bleibt ein Rätsel. Naja, oder auch nicht. Das ist eine zu abgedroschene Methode, Spannung aufzubauen.